Im Oury-Jalloh-Revisionsverfahren am Landgericht Magdeburg hat am 5.3. (Montag) die vorsitzende Richterin Claudia Methling am Landgericht Magdeburg kurzfristig vorgeschlagen, das Verfahren gegen den angeklagten Dienstgruppenleiter der Dessauer Polizei Andreas Schubert gegen Erhebung einer Geldstrafe vorläufig einzustellen. Die Anwältin der Familie von Oury Jalloh, die als Nebenkläger auftritt, hatte am 6.3. einen Befangenheitsantrag gegen die vorsitzende Richterin gestellt. Wochen zuvor hatte das Gericht z.B. ein neues Brandgutachten abgelehnt. Inzwischen will die Initiative „In Gedenken an Oury Jalloh“ ein eigenes Brandgutachten in Auftrag geben. Die Entscheidung über den Befangenheitsantrag wird für den 13.3. (Dienstag) erwartet. Zur Zeit ist der 16. März noch als letzter Prozesstag vom Gericht angesetzt. Am 7.3. (Mittwoch) gab die Staatsanwaltschaft jedoch bekannt, dass sie die von der Richterin Methling vorgeschlagene Einstellung der Verfahrens ablehnt. Damit kann das Verfahren vorerst nicht eingestellt werden. Auch beim nächsten Prozess am 13. März wird es eine Mahnwache vor dem Landgericht geben. Der Asylbewerber Oury Jalloh verbrannte am 7.1.2005 gefesselt in einer Dessauer Polizeizelle. Telefoninterview mit Thomas Ndindah von The VOICE Refugee Forum Jena.