Nachrichtenüberblick der vergangenen Woche mit Meldungen aus Bolivien, Argentinien, Chile, Mexiko und Venezuela.

*** aktuell *** Mi., 19.10.2011, 9.30 Uhr ***

Die chilenische Justiz hat die Auslieferung des Arztes Hartmut Hopp aus Deutschland beantragt.

Das meldet die Französische Nachrichtenagentur AFP. Hopp soll als Vizechef der berüchtigten Colonia Dignidad in Chile mitverantwortlich für Menschenrechtsverletzungen sein. Das Oberste Gericht Chiles stellte gestern einen entsprechenden Auslieferungsantrag. Die chilenische Justiz wirft Hopp Kindesmissbrauch und Folter während der Militärdiktatur vor. In Deutschland hat die Staatsanwaltschaft Krefeld im August Ermittlungen gegen den Arzt aufgenommen, der sich im Mai aus Chile abgesetzt hatte.
Zwischen Chile und Deutschland gibt es kein Auslieferungsabkommen. Die chilenische Justiz bat Deutschland deshalb, Hopp im Einklang mit der Konvention von Havanna auszuliefern. Diese gilt bei Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

--> Gespräch zum Fall Hopp: http://www.freie-radios.net/43493

***

In Peru protestierten mehrere hundert Menschen gegen die Zerstörung der Umwelt durch die Goldmine Yanacocha.

Das meldet die Associated Press. In Yanacocha im Norden Perus befindet sich die größte Goldmine Lateinamerikas. Durch die Protestaktionen musste die Mine vorübergehend ihren Betrieb einstellen. Wie die Polizei gestern mitteilte, blockierten die Demonstranten aus Wut über Wasserverschmutzungen in der Umgebung eine Zufahrt und legten mehrere schwere Fahrzeuge lahm. Nach Angaben der Betreiber der Mine fordern die Menschen eine Entschädigung von umgerechnet etwa 50 Millionen Euro. Viele Bewohner der Region leben von der Landwirtschaft. Die Mine gehört mehrheitlich dem US-Unternehmen Newmont Mining Corporation.