Simone de Beauvoir
ID 40426
Der Satz „Man wird nicht als Frau geboren, man wird es“, ist wohl ihr bekanntester Satz. Er stammt von Simone de Beauvoir, die mit diesem Satz die feministische Bewegung gewissermaßen vom Kopf auf die Füße stellte. Er stammt aus dem Buch „Das andere Geschlecht“, das 1949 in Frankreich veröffentlicht wurde. Wie eine Bombe schlägt dieses Buch ein – und es macht de Beauvoir zu einer der bekanntesten Intellektuellen Frankreichs. De Beauvoir schmeisst damit die biologistischen Frauen-sind-von-Natur-aus-so-und-Männer-so-Prämissen über den Haufen. Stattdessen macht sie deutlich: Wir werden zu dem gemacht, was wir sind – und wir machen uns auch selber dazu. Simone de Beauvoir - man kann dieser Person viele Bezeichnungen geben: Schriftstellerin, Philosophin, Existenzialistin, Sozialistin, Feministin. Für alles, was sie tut, gilt aber, dass sie vor allem von ihren eigenen Erfahrungen ausgeht. Das wird sowohl in ihren Romanen als auch ihren theoretischen Schriften deutlich. Ihre Beziehung zu Jean Paul Sartre bewegte sie unter anderem dazu, einen Roman über eine Menage a trois zu schreiben. „Sie kam und blieb“ hieß dieses Buch, das ihr erster veröffentlicher Roman aus dem Jahr 1943 war und in dem sie ihre Erfahrungen und Probleme mit Polyamourie verarbeitete. Aber sie beschäftigte sich genauso auch mit den Geschehnissen der Weltpolitik. Sie begrüßte die Gründung des Staates Israel, engagierte sich in den Fünfziger und Sechziger Jahren gegen den Algerienkrieg und diskutierte mit Fidel Castro und Che Guevara über den Sozialismus.
Audio
12:17 min, 20 MB, mp3
mp3, 224 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 14.04.2011 / 16:50
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Dateizugriffe: 1168
Klassifizierung
Beitragsart: Feature
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Frauen/Lesben, Wirtschaft/Soziales
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Zum 25. Todestag von Simone de Beauvoir - was ist von ihren Ideen geblieben?
Der Satz „Man wird nicht als Frau geboren, man wird es“, ist wohl ihr bekanntester Satz. Er stammt von Simone de Beauvoir, die mit diesem Satz die feministische Bewegung gewissermaßen vom Kopf auf die Füße stellte. Er stammt aus dem Buch „Das andere Geschlecht“, das 1949 in Frankreich veröffentlicht wurde. Wie eine Bombe schlägt dieses Buch ein – und es macht de Beauvoir zu einer der bekanntesten Intellektuellen Frankreichs. De Beauvoir schmeisst damit die biologistischen Frauen-sind-von-Natur-aus-so-und-Männer-so-Prämissen über den Haufen. Stattdessen macht sie deutlich: Wir werden zu dem gemacht, was wir sind – und wir machen uns auch selber dazu. Simone de Beauvoir - man kann dieser Person viele Bezeichnungen geben: Schriftstellerin, Philosophin, Existenzialistin, Sozialistin, Feministin. Für alles, was sie tut, gilt aber, dass sie vor allem von ihren eigenen Erfahrungen ausgeht. Das wird sowohl in ihren Romanen als auch ihren theoretischen Schriften deutlich. Ihre Beziehung zu Jean Paul Sartre bewegte sie unter anderem dazu, einen Roman über eine Menage a trois zu schreiben. „Sie kam und blieb“ hieß dieses Buch, das ihr erster veröffentlicher Roman aus dem Jahr 1943 war und in dem sie ihre Erfahrungen und Probleme mit Polyamourie verarbeitete. Aber sie beschäftigte sich genauso auch mit den Geschehnissen der Weltpolitik. Sie begrüßte die Gründung des Staates Israel, engagierte sich in den Fünfziger und Sechziger Jahren gegen den Algerienkrieg und diskutierte mit Fidel Castro und Che Guevara über den Sozialismus.
Vor fünfundzwanzig Jahren, am 14. April 1986, starb Simone de Beauvoir in Paris. Und so haben wir uns die Frage gestellt: Wie steht es heute um ihre Ideen – gibt es sie noch in den feministischen Bewegungen von heute, wo sind sie noch aktuell, wo wurden sie verändert, wo weiterentwickelt?
Florence de Hervé, eine deutsch-französische Journalistin und Historikern, hat im orange-Press-Verlag eine Biografie über Simone de Beauvoir veröffentlicht und gibt uns Informationen über die Hintergründe von Beauvoirs Leben. Und von Ulrike Schilling, einer queerfeministischen Aktivistin, erfahren wir, wie es heute um de Beauvoirs Einfluss in der queerfeministischen Szene steht.
Der Satz „Man wird nicht als Frau geboren, man wird es“, ist wohl ihr bekanntester Satz. Er stammt von Simone de Beauvoir, die mit diesem Satz die feministische Bewegung gewissermaßen vom Kopf auf die Füße stellte. Er stammt aus dem Buch „Das andere Geschlecht“, das 1949 in Frankreich veröffentlicht wurde. Wie eine Bombe schlägt dieses Buch ein – und es macht de Beauvoir zu einer der bekanntesten Intellektuellen Frankreichs. De Beauvoir schmeisst damit die biologistischen Frauen-sind-von-Natur-aus-so-und-Männer-so-Prämissen über den Haufen. Stattdessen macht sie deutlich: Wir werden zu dem gemacht, was wir sind – und wir machen uns auch selber dazu. Simone de Beauvoir - man kann dieser Person viele Bezeichnungen geben: Schriftstellerin, Philosophin, Existenzialistin, Sozialistin, Feministin. Für alles, was sie tut, gilt aber, dass sie vor allem von ihren eigenen Erfahrungen ausgeht. Das wird sowohl in ihren Romanen als auch ihren theoretischen Schriften deutlich. Ihre Beziehung zu Jean Paul Sartre bewegte sie unter anderem dazu, einen Roman über eine Menage a trois zu schreiben. „Sie kam und blieb“ hieß dieses Buch, das ihr erster veröffentlicher Roman aus dem Jahr 1943 war und in dem sie ihre Erfahrungen und Probleme mit Polyamourie verarbeitete. Aber sie beschäftigte sich genauso auch mit den Geschehnissen der Weltpolitik. Sie begrüßte die Gründung des Staates Israel, engagierte sich in den Fünfziger und Sechziger Jahren gegen den Algerienkrieg und diskutierte mit Fidel Castro und Che Guevara über den Sozialismus.
Vor fünfundzwanzig Jahren, am 14. April 1986, starb Simone de Beauvoir in Paris. Und so haben wir uns die Frage gestellt: Wie steht es heute um ihre Ideen – gibt es sie noch in den feministischen Bewegungen von heute, wo sind sie noch aktuell, wo wurden sie verändert, wo weiterentwickelt?
Florence de Hervé, eine deutsch-französische Journalistin und Historikern, hat im orange-Press-Verlag eine Biografie über Simone de Beauvoir veröffentlicht und gibt uns Informationen über die Hintergründe von Beauvoirs Leben. Und von Ulrike Schilling, einer queerfeministischen Aktivistin, erfahren wir, wie es heute um de Beauvoirs Einfluss in der queerfeministischen Szene steht.
Kommentare
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06.06.2011 / 07:47 | MoMa - Udo, Radio Corax, Halle |
... immer wieder schoen
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... am 6.6.2011 | |
06.06.2011 / 17:19 | nicole, Radio LoRa, Zürich |
tolles feature...
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läuft heute im fraueninfo 18-19 uhr... viele grüsse und vielen dank nach halle | |