Brandanschlag auf Domizil des "Schwarzen Peter"; in Limbach-Oberfrohna und erneut gewalttätige Übergriffe auf Mitglieder des Vereins

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Upload vom 13.11.2010 / 20:49

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Entstehung

AutorInnen: Radio T Inforedaktion
Radio: Radio T, Chemnitz im www
Produktionsdatum: 13.11.2010
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Anmod:

In der vergangenen Nacht erlitt die alternative Jugendszene in Limbach-Oberfrohna den bislang schwersten Rückschlag ihrer dreijährigen Vereinsgeschichte: Kurz nach 23 Uhr brannte das Erdgeschoß in der Dorotheenstraße 40, dem Sitz der Sozialen und Politischen Bildungsvereinigung L.-O. e.V. - kurz "Schwarzer Peter".

Ein Brandsatz war durch eines der zur Hauptstraße gelegenen Fenster geworfen worden und entfachte das Feuer, welches in zwei Räumen wütete. Sämtliches Mobiliar und sonstige Gegenstände im Inneren fielen den Flammen zum Opfer, die Fenstergläser sind komplett geborsten und müssen vorübergehend durch Holzlatten ersetzt werden. Aus der Decke der vom Feuer betroffenen Zimmer brachen verbrannte Holzbalken, weshalb die Fußböden in den darüber liegenden Räumen in der ersten Etage einsturzgefährdet und somit nicht mehr betretbar sind.

Anwohner hatten der Feuerwehr den Brand gemeldet, deren zügiger Einsatz dann verhinderte, daß die Flammen auf die bewohnte Hälfte des Doppelhauses übergriffen. Personen kamen nicht zu Schaden, doch einer der Vereinsräume ist komplett zerstört und vier Personen aus dem Nachbarhaus mußten während der Löscharbeiten evakuiert werden.

Seit dem Vormittag machten sich einige Jugendliche daran, das Gröbste aufzuräumen und die offenen Fenster abzudichten.

Unterdessen setzte die Spurensicherung der Polizei ihre in der Nacht unterbrochene Arbeit fort. Mittlerweile ermittelt der Staatsschutz Chemnitz in der Angelegenheit.

Schwer im Verdacht, das Feuer gelegt zu haben, steht eine Gruppe von etwa 15 Personen, die sich, kurz bevor das Feuer ausbrach, vor dem Vereinshaus versammelt hatte. So berichtet es zumindest ein Nachbar, dem die Horde nicht geheuer war. Er entdeckte die Flammen zuerst und alarmierte sofort die Feuerwehr, welche die Löscharbeiten schnell aufnahm.

Dem Feuer in der Dorotheenstraße ging ein gewalttätiger Übergriff in der Innenstadt von L.-O. voraus, bei dem Mitglieder des Jugendclubs von bekannten Nazi-Schlägern auf offener Straße attackiert worden waren. Dazu ein Interview von Radio T-Redakteurin Mara-Lisa. Sie sprach mit einem der Betroffenen des Angriffes.

Abmod:

Die Polizei kann nach der Ingewahrsamnahme von 13 Personen zwischen 16 und 38 Jahren bisher keinen Zusammenhang zwischen den körperlichen Angriffen und dem Brandanschlag bestätigen. Unklar seien gegenwärtig auch die Tatmotive, wie der Staatsschutz gegenüber der "Freien Presse" verlautbarte. Eigene Medieninformationen stellte die Polizeidirektion noch nicht zur Verfügung. Bisher unbestätigten Äußerungen aus dem Kreis der Stadtverwaltung zufolge hat die Kommune eine Pressemitteilung verfasst, in der sie sich von der Brandstiftung deutlich distanziere und sie verurteile. Außerdem sei der Jugendclub "Eastside" vorläufig geschlossen worden, dort hätten sich nach Einschätzung der Polizei die Nazi-Angreifer gesammelt.

Nach Angaben des betroffenen Vereins ist der Sachschaden erheblich. Daher bittet er um finanzielle Unterstützung. Spenden können überwiesen werden an:

Soziale & Politische Bildungsvereinigung L.-O. e.V.
Kto: 351 401 65 09
BLZ: 870 500 00
Sparkasse Chemnitz

weitere Informationen:

http://schwarzerpeter.blogsport.de/

Opferberatung der RAA Sachsen www.raa-sachsen.de
0172-794 36 74