Die Europa-Nachrichten vom 4.November 2010
ID 37061
Die Europa-Nachrichten vom 4. November 2010:
1. Weitere Paketbomben in Athen entdeckt
2. Ein Schritt Richtung Versöhnung – Serbiens Präsident besucht Kroatien und gedenkt dort der Toten des Massakers von Ovcara
3. 142 Boots-Flüchtlinge wurden von der türkischen Küstenwache in den Gewässern vor Istanbul gestoppt und ans Festland gebracht.
4. Greenpeace und verschiedene Anti-Atom-Gruppen in Frankreich veranstalten eine „Tour de Castor“
5. Russland muss einem seiner Bürger für schwere Folter in Polizeihaft Schmerzensgeld zahlen
6. YouTube löscht mehrere hundert Videos, die zum Heiligen Krieg gegen die USA aufrufen
7. Eine Hundertschaft von Mafiosi sitzt ab heute hinter Gittern
1. Weitere Paketbomben in Athen entdeckt
2. Ein Schritt Richtung Versöhnung – Serbiens Präsident besucht Kroatien und gedenkt dort der Toten des Massakers von Ovcara
3. 142 Boots-Flüchtlinge wurden von der türkischen Küstenwache in den Gewässern vor Istanbul gestoppt und ans Festland gebracht.
4. Greenpeace und verschiedene Anti-Atom-Gruppen in Frankreich veranstalten eine „Tour de Castor“
5. Russland muss einem seiner Bürger für schwere Folter in Polizeihaft Schmerzensgeld zahlen
6. YouTube löscht mehrere hundert Videos, die zum Heiligen Krieg gegen die USA aufrufen
7. Eine Hundertschaft von Mafiosi sitzt ab heute hinter Gittern
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06:47 min, 6363 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 04.11.2010 / 20:41
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Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: Focus Europa Einzelbeitrag
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Die Focus-Europa-Nachrichten:
1. Weitere Paketbomben in Athen entdeckt
Am Donnerstag, den 4. November, wurden in Griechenland weitere Paketbomben entdeckt, berichtet das griechische Fernsehen. Eines der Pakete war an die französische Botschaft in Athen adressiert, als Absender wurde das Erzbistum von Athen angegeben. Die wirklichen Absender sind nach wie vor unbekannt. Es wurden mindestens drei weitere Pakete mit Sprengstoff entdeckt, die bei einer privaten Kurierfirma in Athen abgegeben worden waren.
Bereits am Dienstag waren in den Botschaften Russlands und der Schweiz derartige Sprengstoffpakete explodiert. Ein weiteres Paket war an das deutsche Kanzleramt adressiert worden. Am Mittwoch hatte daraufhin die griechische Regierung alle Postsendungen ins Ausland für zwei Tage gestoppt.
Obwohl die Fahndung nach den Tätern auf Hochtouren läuft und seit Dienstag bereits mehrere Wohnungen durchsucht wurden, gibt es nach wie vor keine Hinweise auf die Absender der Pakete.
2. Ein Schritt Richtung Versöhnung – Serbiens Präsident besucht Kroatien und gedenkt dort der Toten des Massakers von Ovcara
Fast 20 Jahre nach der Tat besuchte der serbische Präsident Tadic das Dorf Ovcara bei der Stadt Vukovar, wo während des Jugoslawienkrieges Soldaten der serbisch dominierten jugoslawischen Volksarmee etwa 260 Menschen ermordet hatten.
Im November 1991 hatten serbische Truppen im Krankenhaus von Vukovar rund 400 Menschen gefangengenommen und einen Großteil von ihnen in eine abgelegene Schweinefarm beim nahegelegenen Dorf Ovcara verschleppt. Dort waren die Opfer gefoltert und größtenteils ermordet worden.
Heute soll der kleine Ort Ovcara ein Ort der Versöhnung werden. Mit dem Besuch sind große Hoffnungen auf eine allmähliche Aussöhnung der zwei Länder verbunden.
So sagte ein Berater des kroatischen Präsidenten Ivo Josipovic wörtlich:
„Mit dem Besuch des serbischen Präsidenten verbinden sich große Hoffnungen. Dass der Präsident unseres Nachbarn nach Vukovar kommt, um dort einen Kranz für die Opfer dieses schrecklichen Verbrechens niederzulegen, das ist ein Schritt in die Zukunft. Wenn wir die vielen offenen Fragen lösen wollen, die wir bezüglich Serbiens noch haben, dann können wir uns nicht abkapseln, sondern müssen uns öffnen."
Gemeinsam mit seinem kroatischen Kollegen Josipovic legte der serbische Präsident einen Kranz auf einem der Massengräber nieder und bat ausdrücklich für die damaligen Taten seiner Landsleute um Vergebung.
3. 142 Boots-Flüchtlinge wurden von der türkischen Küstenwache in den Gewässern vor Istanbul gestoppt und ans Festland gebracht.
Medienberichten zufolge handelt es sich bei den Flüchtlingen um Afghanen, Birmaner und PalästinenserInnen. Polizei und Küstenwache hätten das Boot am Donnerstag in der Nähe der Stadt Tekirdag gestürmt.
14 Personen würden wegen des Verdachts auf Menschenschmuggel vernommen. Die Flüchtlinge wurden vorläufig in einer Sporthalle in Tekirdag untergebracht, nach ersten Äüßerungen von türkischen Regierungsvertretern sollen sie vermutlich abgeschoben werden.
4. Greenpeace und verschiedene Anti-Atom-Gruppen in Frankreich veranstalten eine „Tour de Castor“
Das Netzwerk der französischen Atomgegner namens "Sortir du Nucléaire" (zu deutsch: "Aus der Kernenergie aussteigen") organisiert zusammen mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace am 5. und 6. November Protestaktionen entlang der gesamten Bahnstrecke, die der Castortransport von La Hague quer durch Frankreich in Richtung Gorleben zurücklegen wird.
Dabei geht es nach Angaben der Netzwerksprecherin Laura Hameaux zunächst darum, die Bevölkerung zu informieren.
An zahlreichen Stellen will Greenpeace bei der Durchfahrt Strahlenmessungen vornehmen, um zu belegen, dass die elf Glasbehälter mit den in La Hague wiederaufbereiteten Brennstäben eine Belastung für die Umwelt darstellen. Vom Start dieser etwas anderen "Tour de France" in Valogne über Caen, Rouen, Amiens, Lille, Nancy bis ins Elsass und weiter an die deutsche Grenze werden die Castorgegner an rund zwanzig Bahnhöfen demonstrieren.
5. Russland muss einem seiner Bürger für schwere Folter in Polizeihaft Schmerzensgeld zahlen
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte beschloss am Donnerstag, den 4. November, dass ein russischer Staatsbürger ein Recht auf 50.000 Euro Schmerzensgeld hat. Die Straßburger Richter hatten einem 45-Jährigen Recht gegeben, der von Polizisten mit schweren Misshandlungen zu einem Geständnis gezwungen worden war.
Aufgrund dieses Geständnisses sei der Mann anschließend zu zehn Jahren Haft wegen Mordes verurteilt worden. Obwohl er wegen der Misshandlungen bereits in Russland Anzeige erstattet hatte, seien die beteiligten Polizisten nie behelligt worden.
6. YouTube löscht mehrere hundert Videos, die zum Heiligen Krieg gegen die USA aufrufen
Die Internetplattform YouTube hat eine ganze Reihe von Videos gelöscht, in denen ein islamistischer Prediger zum "heiligen Krieg" aufruft.
Laut einem Bericht der New York Times habe YouTube die Videos bereits am Mittwoch den 3. November entfernt und damit auf Proteste Großbritanniens und der USA reagiert.
In den gelöschten Videobotschaften hatte der von den USA gesuchte Anwar Al-Awlaqi wiederholt zur Gewalt gegen die USA und gegen US-Bürger aufgerufen.
Insgesamt habe es sich um etwa 700 Videos gehandelt, auf denen der Prediger zu sehen gewesen sei, diese seien zusammen etwa 3,5 Millionen Mal angeschaut worden.
Der Prediger wird im Jemen vermutet, von wo vor einigen Tagen mehrere Paketbomben an jüdische Einrichtungen in die USA aufgegeben wurden. Am Donnerstag wurde der Bericht über die Löschung von YouTube selbst offiziell bestätigt.
7. Eine Hundertschaft von Mafiosi sitzt ab heute hinter Gittern
Der italienischen Polizei sind fast 100 Mafiosi ins Netz gegangen, die Hälfte von ihnen in Neapel: In der kampanischen Metropole wurden fünfzig Personen festgenommen, die alle der “Camorra” zugerechnet werden. Bei der Operation in und um Neapel wurden Immobilien, Firmen und Fahrzeuge im Wert von ingesamt 60 Millionen Euro konfisziert.
In einer weiteren, landesweiten Operation gelang es Spezialeinheiten der Carabinieri, 47 Mitglieder der sizilianischen Mafiagruppierung “Cosa Nostra” festzunehmen. Vorausgegangen seien fünfjährige Ermittlungen, heißt es in den italienischen Medien.
Die Staatsanwaltschaft von Catania werfe den Festgenommenen unter anderem Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Mord und Erpressung vor.
Die Fahnder beschlagnahmten in ganz Italien Mafia-Güter im Wert von rund 400 Millionen Euro.
1. Weitere Paketbomben in Athen entdeckt
Am Donnerstag, den 4. November, wurden in Griechenland weitere Paketbomben entdeckt, berichtet das griechische Fernsehen. Eines der Pakete war an die französische Botschaft in Athen adressiert, als Absender wurde das Erzbistum von Athen angegeben. Die wirklichen Absender sind nach wie vor unbekannt. Es wurden mindestens drei weitere Pakete mit Sprengstoff entdeckt, die bei einer privaten Kurierfirma in Athen abgegeben worden waren.
Bereits am Dienstag waren in den Botschaften Russlands und der Schweiz derartige Sprengstoffpakete explodiert. Ein weiteres Paket war an das deutsche Kanzleramt adressiert worden. Am Mittwoch hatte daraufhin die griechische Regierung alle Postsendungen ins Ausland für zwei Tage gestoppt.
Obwohl die Fahndung nach den Tätern auf Hochtouren läuft und seit Dienstag bereits mehrere Wohnungen durchsucht wurden, gibt es nach wie vor keine Hinweise auf die Absender der Pakete.
2. Ein Schritt Richtung Versöhnung – Serbiens Präsident besucht Kroatien und gedenkt dort der Toten des Massakers von Ovcara
Fast 20 Jahre nach der Tat besuchte der serbische Präsident Tadic das Dorf Ovcara bei der Stadt Vukovar, wo während des Jugoslawienkrieges Soldaten der serbisch dominierten jugoslawischen Volksarmee etwa 260 Menschen ermordet hatten.
Im November 1991 hatten serbische Truppen im Krankenhaus von Vukovar rund 400 Menschen gefangengenommen und einen Großteil von ihnen in eine abgelegene Schweinefarm beim nahegelegenen Dorf Ovcara verschleppt. Dort waren die Opfer gefoltert und größtenteils ermordet worden.
Heute soll der kleine Ort Ovcara ein Ort der Versöhnung werden. Mit dem Besuch sind große Hoffnungen auf eine allmähliche Aussöhnung der zwei Länder verbunden.
So sagte ein Berater des kroatischen Präsidenten Ivo Josipovic wörtlich:
„Mit dem Besuch des serbischen Präsidenten verbinden sich große Hoffnungen. Dass der Präsident unseres Nachbarn nach Vukovar kommt, um dort einen Kranz für die Opfer dieses schrecklichen Verbrechens niederzulegen, das ist ein Schritt in die Zukunft. Wenn wir die vielen offenen Fragen lösen wollen, die wir bezüglich Serbiens noch haben, dann können wir uns nicht abkapseln, sondern müssen uns öffnen."
Gemeinsam mit seinem kroatischen Kollegen Josipovic legte der serbische Präsident einen Kranz auf einem der Massengräber nieder und bat ausdrücklich für die damaligen Taten seiner Landsleute um Vergebung.
3. 142 Boots-Flüchtlinge wurden von der türkischen Küstenwache in den Gewässern vor Istanbul gestoppt und ans Festland gebracht.
Medienberichten zufolge handelt es sich bei den Flüchtlingen um Afghanen, Birmaner und PalästinenserInnen. Polizei und Küstenwache hätten das Boot am Donnerstag in der Nähe der Stadt Tekirdag gestürmt.
14 Personen würden wegen des Verdachts auf Menschenschmuggel vernommen. Die Flüchtlinge wurden vorläufig in einer Sporthalle in Tekirdag untergebracht, nach ersten Äüßerungen von türkischen Regierungsvertretern sollen sie vermutlich abgeschoben werden.
4. Greenpeace und verschiedene Anti-Atom-Gruppen in Frankreich veranstalten eine „Tour de Castor“
Das Netzwerk der französischen Atomgegner namens "Sortir du Nucléaire" (zu deutsch: "Aus der Kernenergie aussteigen") organisiert zusammen mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace am 5. und 6. November Protestaktionen entlang der gesamten Bahnstrecke, die der Castortransport von La Hague quer durch Frankreich in Richtung Gorleben zurücklegen wird.
Dabei geht es nach Angaben der Netzwerksprecherin Laura Hameaux zunächst darum, die Bevölkerung zu informieren.
An zahlreichen Stellen will Greenpeace bei der Durchfahrt Strahlenmessungen vornehmen, um zu belegen, dass die elf Glasbehälter mit den in La Hague wiederaufbereiteten Brennstäben eine Belastung für die Umwelt darstellen. Vom Start dieser etwas anderen "Tour de France" in Valogne über Caen, Rouen, Amiens, Lille, Nancy bis ins Elsass und weiter an die deutsche Grenze werden die Castorgegner an rund zwanzig Bahnhöfen demonstrieren.
5. Russland muss einem seiner Bürger für schwere Folter in Polizeihaft Schmerzensgeld zahlen
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte beschloss am Donnerstag, den 4. November, dass ein russischer Staatsbürger ein Recht auf 50.000 Euro Schmerzensgeld hat. Die Straßburger Richter hatten einem 45-Jährigen Recht gegeben, der von Polizisten mit schweren Misshandlungen zu einem Geständnis gezwungen worden war.
Aufgrund dieses Geständnisses sei der Mann anschließend zu zehn Jahren Haft wegen Mordes verurteilt worden. Obwohl er wegen der Misshandlungen bereits in Russland Anzeige erstattet hatte, seien die beteiligten Polizisten nie behelligt worden.
6. YouTube löscht mehrere hundert Videos, die zum Heiligen Krieg gegen die USA aufrufen
Die Internetplattform YouTube hat eine ganze Reihe von Videos gelöscht, in denen ein islamistischer Prediger zum "heiligen Krieg" aufruft.
Laut einem Bericht der New York Times habe YouTube die Videos bereits am Mittwoch den 3. November entfernt und damit auf Proteste Großbritanniens und der USA reagiert.
In den gelöschten Videobotschaften hatte der von den USA gesuchte Anwar Al-Awlaqi wiederholt zur Gewalt gegen die USA und gegen US-Bürger aufgerufen.
Insgesamt habe es sich um etwa 700 Videos gehandelt, auf denen der Prediger zu sehen gewesen sei, diese seien zusammen etwa 3,5 Millionen Mal angeschaut worden.
Der Prediger wird im Jemen vermutet, von wo vor einigen Tagen mehrere Paketbomben an jüdische Einrichtungen in die USA aufgegeben wurden. Am Donnerstag wurde der Bericht über die Löschung von YouTube selbst offiziell bestätigt.
7. Eine Hundertschaft von Mafiosi sitzt ab heute hinter Gittern
Der italienischen Polizei sind fast 100 Mafiosi ins Netz gegangen, die Hälfte von ihnen in Neapel: In der kampanischen Metropole wurden fünfzig Personen festgenommen, die alle der “Camorra” zugerechnet werden. Bei der Operation in und um Neapel wurden Immobilien, Firmen und Fahrzeuge im Wert von ingesamt 60 Millionen Euro konfisziert.
In einer weiteren, landesweiten Operation gelang es Spezialeinheiten der Carabinieri, 47 Mitglieder der sizilianischen Mafiagruppierung “Cosa Nostra” festzunehmen. Vorausgegangen seien fünfjährige Ermittlungen, heißt es in den italienischen Medien.
Die Staatsanwaltschaft von Catania werfe den Festgenommenen unter anderem Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Mord und Erpressung vor.
Die Fahnder beschlagnahmten in ganz Italien Mafia-Güter im Wert von rund 400 Millionen Euro.