Die Lobby-Branche boomt. Allein in in Brüssel wird die Zahl der InteressenvertreterInnen auf fünfzehn- bis zwanzigtausend geschätzt. Ihre MitarbeiterInnen rekrutieren Unternehmen und Verbände auch aus der Politik. Dass aus vielen Spitzen-PolitikerInnen nach Ablauf ihrer Amtszeit Lobbyisten werden, ist mittlerweile an der Tagesordnung. Siehe Joschka Fischer oder Gerhard Schröder. Aber auch auf EU-Ebene wechseln immer mehr ehemalige EU-Kommissare in gut bezahlte Wirtschafts-Posten. Für die Interessengruppen ist das ein profitables Geschäft: Sie kaufen sich so einen direkten Draht zur Politik. Kritische Stimmen jedoch warnen vor antidemokratischer Einflussnahme. Über den problematischen Wechsel von Politikern in Lobby-Tätigkeiten sprachen wir mit Ulrich Müller von der Organisation LobbyControl.