GEGEN DIE RAUSSCHMISSPOLITIK IM FREIEN SENDER KOMBINAT
ID 34785
GEGEN DIE RAUSSCHMISSPOLITIK IM FREIEN SENDER KOMBINAT
Erklärung zum verhängten Sendeverbot im FSK
Im April 2010 wurde gegenüber einem Mitglied der „Radioaktiv“-Redaktionsgruppe durch die Anbieter_innengemeinschaft des Freien Senderkombinats (FSK) schriftlich ein Sendeverbot ausgesprochen. Begründet wurde dieses Sendeverbot damit, dass sich das Redaktionsmitglied trotz schriftlicher Aufforderungen gegenüber der Anbieter_innengemeinschaft nicht dazu erklärt hätte, warum er auf der Demonstration am 13.12.2009 gegen die gewalttätige Blockade des Lanzmann-Films fotografiert hatte.
Wir wenden uns mit dieser Erklärung gegen dieses Sendeverbot und fordern das FSK auf, die Maßnahme des Sendeverbots sofort zurückzunehmen.
Man mag grundsätzlich über den Sinn und Zweck des Fotografierens auf Demonstrationen streiten, und verschiedene Antirepressionsstrukturen haben sich wiederholt dazu geäussert. Trotz allem ist das Dokumentieren einer (öffentlichen) Szene-Demonstration unseres Wissens aber nicht mit einem Verbot belegt. Zudem gab es auf dieser Demonstration zu keinem Zeitpunkt eine Situation, in der durch das Fotografieren Aktivist_innen gefährdet gewesen wären.
Davon unabhängig stellt sich die Frage, in welchem Zusammenhang das Fotografieren auf einer Demonstration mit einer regelmäßigen Sendetätigkeit im FSK steht. Weder ist damit zu rechnen, dass im Radio mit Fotos großer Unfug getrieben werden könnte, noch steht das Themenprofil der Radiogruppe in einem unmittelbaren Zusammenhang zu der Auseinandersetzung um die Blockade und der Demonstration.
Daraus ergibt sich für uns der Schluss, dass die Anbieter_innengemeinschaft vor allem eine unterstellte Gesinnung abstraft. Anders ist für uns die Entscheidung eines Sendeverbots unter den geschilderten Vorzeichen nicht nachvollziehbar.
Außerdem unterstellt die Anbieter_innengemeinschaft mit dem Sendeverbot jemand anderem genau das, was tatsächlich ihre eigene Praxis ist.
Ein Beispiel:
„..Als ich einmal an einer Sitzung dieses Gremiums (Delegiertenplenum des FSK) teilgenommen habe, habe ich zu einem Diskussionspunkt meine Meinung geäussert. Daraufhin meldete sich ein Delegierter zu Wort und wies darauf hin, dass es zwei Formen von Antisemitismus gäbe: den theoretischen und den praktischen. Ich aber hätte mich einige Tage zuvor in der praktischen geübt. Da nämlich hätte ich am Rande einer Demonstration in der Nähe von Antisemiten gestanden. Wenn das Plenum es wünsche, könne er das auch beweisen: mit Fotos, die heimlich von mir gemacht worden seien. Die Delegierten konnten überhaupt nicht verstehen, was ich an diesem Wortbeitrag so skandalös fand. Es gäbe tatsächlich einen theoretischen und einen praktischen Antisemitismus, und fotografiert hätten auf der Demo doch alle möglichen Leute..“
(Auszug aus einem Beitrag von Salon Rouge vom Mai 2006 über die Struktur des FSK, nachzulesen unter www.reclaimtheradio.net)
Auch in der aktuellen Auseinandersetzung ist Leuten aus dem Umfeld vom FSK ganz offensichtlich an einer fotografischen 'Feindaufklärung' gelegen.
Das Sendeverbot ist ein weiterer Punkt einer jahrelangen Entwicklung im FSK, gegen politisch missliebige Redaktionen und Personen zu agieren und eine konsequente Ausgrenzungspolitik zu betreiben. Durch ein Klima von Misstrauen, Denunziation und Zensur soll politische Vielfältigkeit zerschlagen werden. Genau deswegen verlässt die Redaktionsgruppe „Radioaktiv“ das FSK.
Soweit Widersprüche gegenüber „Radioaktiv“ durch einzelne andere Aktivist_innen innerhalb des FSK bestanden/bestehen, hätten diese in einem direkten Gespräch/Auseinandersetzung ausgetragen werden können. Solche möglichen Differenzen aber für die eigene Machtpolitik zu institutionalisieren, halten wir für einen missbräuchlichen und politisch fatalen Umgang der Anbieter_innengemeinschaft.
Erklärung zum verhängten Sendeverbot im FSK
Im April 2010 wurde gegenüber einem Mitglied der „Radioaktiv“-Redaktionsgruppe durch die Anbieter_innengemeinschaft des Freien Senderkombinats (FSK) schriftlich ein Sendeverbot ausgesprochen. Begründet wurde dieses Sendeverbot damit, dass sich das Redaktionsmitglied trotz schriftlicher Aufforderungen gegenüber der Anbieter_innengemeinschaft nicht dazu erklärt hätte, warum er auf der Demonstration am 13.12.2009 gegen die gewalttätige Blockade des Lanzmann-Films fotografiert hatte.
Wir wenden uns mit dieser Erklärung gegen dieses Sendeverbot und fordern das FSK auf, die Maßnahme des Sendeverbots sofort zurückzunehmen.
Man mag grundsätzlich über den Sinn und Zweck des Fotografierens auf Demonstrationen streiten, und verschiedene Antirepressionsstrukturen haben sich wiederholt dazu geäussert. Trotz allem ist das Dokumentieren einer (öffentlichen) Szene-Demonstration unseres Wissens aber nicht mit einem Verbot belegt. Zudem gab es auf dieser Demonstration zu keinem Zeitpunkt eine Situation, in der durch das Fotografieren Aktivist_innen gefährdet gewesen wären.
Davon unabhängig stellt sich die Frage, in welchem Zusammenhang das Fotografieren auf einer Demonstration mit einer regelmäßigen Sendetätigkeit im FSK steht. Weder ist damit zu rechnen, dass im Radio mit Fotos großer Unfug getrieben werden könnte, noch steht das Themenprofil der Radiogruppe in einem unmittelbaren Zusammenhang zu der Auseinandersetzung um die Blockade und der Demonstration.
Daraus ergibt sich für uns der Schluss, dass die Anbieter_innengemeinschaft vor allem eine unterstellte Gesinnung abstraft. Anders ist für uns die Entscheidung eines Sendeverbots unter den geschilderten Vorzeichen nicht nachvollziehbar.
Außerdem unterstellt die Anbieter_innengemeinschaft mit dem Sendeverbot jemand anderem genau das, was tatsächlich ihre eigene Praxis ist.
Ein Beispiel:
„..Als ich einmal an einer Sitzung dieses Gremiums (Delegiertenplenum des FSK) teilgenommen habe, habe ich zu einem Diskussionspunkt meine Meinung geäussert. Daraufhin meldete sich ein Delegierter zu Wort und wies darauf hin, dass es zwei Formen von Antisemitismus gäbe: den theoretischen und den praktischen. Ich aber hätte mich einige Tage zuvor in der praktischen geübt. Da nämlich hätte ich am Rande einer Demonstration in der Nähe von Antisemiten gestanden. Wenn das Plenum es wünsche, könne er das auch beweisen: mit Fotos, die heimlich von mir gemacht worden seien. Die Delegierten konnten überhaupt nicht verstehen, was ich an diesem Wortbeitrag so skandalös fand. Es gäbe tatsächlich einen theoretischen und einen praktischen Antisemitismus, und fotografiert hätten auf der Demo doch alle möglichen Leute..“
(Auszug aus einem Beitrag von Salon Rouge vom Mai 2006 über die Struktur des FSK, nachzulesen unter www.reclaimtheradio.net)
Auch in der aktuellen Auseinandersetzung ist Leuten aus dem Umfeld vom FSK ganz offensichtlich an einer fotografischen 'Feindaufklärung' gelegen.
Das Sendeverbot ist ein weiterer Punkt einer jahrelangen Entwicklung im FSK, gegen politisch missliebige Redaktionen und Personen zu agieren und eine konsequente Ausgrenzungspolitik zu betreiben. Durch ein Klima von Misstrauen, Denunziation und Zensur soll politische Vielfältigkeit zerschlagen werden. Genau deswegen verlässt die Redaktionsgruppe „Radioaktiv“ das FSK.
Soweit Widersprüche gegenüber „Radioaktiv“ durch einzelne andere Aktivist_innen innerhalb des FSK bestanden/bestehen, hätten diese in einem direkten Gespräch/Auseinandersetzung ausgetragen werden können. Solche möglichen Differenzen aber für die eigene Machtpolitik zu institutionalisieren, halten wir für einen missbräuchlichen und politisch fatalen Umgang der Anbieter_innengemeinschaft.
Audio
03:53 min, 3636 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 26.06.2010 / 13:25
03:53 min, 3636 kB, mp3
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Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Diese Erklärung wurde von verschiedenen Hamburger Gruppen verfasst und von uns am 20.5. dokumentiert.
In der Erklärung genannte Website: http://www.reclaimtheradio.net
In der Erklärung genannte Website: http://www.reclaimtheradio.net