25 Jahre Arbeitslosen Initiative Teil 1
ID 31813
Pk der Arbeitslosen-Initiative Mannheim
Vorstellung der Dokumentation des Widerstand
1983 bis 2009
Vorstellung der Dokumentation des Widerstand
1983 bis 2009
Audio
13:54 min, 13 MB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 25.01.2010 / 18:11
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mp3, 128 kbit/s, Mono (44100 kHz)
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Dateizugriffe: 457
Klassifizierung
Beitragsart: Reportage
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Arbeitswelt, Jugend, Politik/Info
Serie: sonar -aktuell-
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Nicht unterkriegen lassen!
25 Jahre Arbeitsloseninitiative Mannheim. Selbstorganisation im Umfeld der Gewerkschaften
Von Bernd Köhler, Mannheim
Bei einer Gewerkschaftskundgebung in Stuttgart, 1996
Foto: Arbeitsloseninitiative Mannheim
Es war noch einmal ein Kraftakt – nach 25 aufreibenden Jahren. Waltraud Hutter, Horst Hembera, Werner Wudy, Günther Schaaf, Andreas Ullrich, Katharina Justen und Wolfgang Knips-Hasse haben ihn gestemmt. Eineinhalb Jahre Diskussion, Recherche, Planung und immer wieder heftige Debatten haben eine Broschüre entstehen lassen, die exemplarisch und anschaulich, oft auch sehr persönlich, 25 Jahre Kampf um ein Leben in Würde dokumentiert.
»Arbeitslose haben keine Lobby«, ist das Plakat überschrieben, das Kurt Berner, der damalige Bertriebsratsvorsitzende der Mannheimer Morgen-Großdruckerei für die Gründung der Initiative gestaltete. Das war 1982, als die Arbeitslosigkeit in der BRD die Zwei-Millionen-Marke überstieg. Zum ersten Treffen kamen 50 Betroffene. Einlader waren AWO, DGB und der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA). Deren unterschiedliche Unterstützung wird in der Broschüre genauso dokumentiert wie die vielfältigen Behinderungen. »Inhaltlich verortet einerseits beim DGB, andererseits räumlich bei der Evangelischen Kirche stieß die Initiative regelmäßig auf die Grenze unabhängiger erwerbslosenpolitischer Arbeit. Sie hatte als ›ungeliebtes Kind‹ immer das Gefühl, zwar geduldet, aber nicht akzeptiert zu sein. Auf verschiedene Weise erhielt sie offene oder versteckte Signale: Bis hierher und nicht weiter, wer zahlt, bestimmt«, beschreiben die Autoren das spannungsgeladene Verhältnis, besonders zum DGB. Und doch haben die Aktivisten ihr Engagement immer als ein gewerkschaftliches verstanden, haben sich nicht hinausdrängen lassen. Und sie haben ihre Mitstreiter und Unterstützer in Institutionen und Gewerkschaften gefunden.
Obwohl sehr auf den inneren Zusammenhalt und entsprechende Aktivitäten in Form von Festen, gemeinsamen Freizeiten oder Seminaren, bedacht, verstand sich die Initiative »nie als reine Selbsthilfegruppe, sondern als antikapitalistisch und antimilitaristisch orientierte, politische Erwerbslosengruppe«. Das zeigt sich auch in einer beeindruckenden Pallette von Aktivitäten. Schilderdemos zum Weltspartag, Beteiligung am 1.Mai, Infoveranstaltungen im Gewerkschaftshaus, Beteiligung am Kampf um die 35-Stunden-Woche, gegen die Golfkriege, gegen Neonaziaktivitäten, gegen Hartz IV oder die Beteiligung an zentralen Aktionen, z.B. mit einer ganzen Unterstützergruppe beim Euromarsch 1997, waren für sie Aufgabe und Sinngebung zugleich!
Und sie waren ansteckend aufklärerisch, oft witzig unterwegs. Einige ihrer selbstgebastelten Plakate sind »echte Bringer« – ästhetisch wie politisch. Auf den Fall der Mauer z. B. reagierte die Initiative mit einem Jubelplakat: »Die Mauer ist weg – Arbeitslosigkeit überall«. Eine Weitsicht, die damals nicht viele Freunde fand.
Die Broschüre ist reich bebildert, lebendig geschrieben und spart keine Konfikte aus. Ein Lehrbeispiel für einen engagierten Erwerbslosenkampf mit vielen Anregungen für die Aktivitäten vor Ort.
Gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro kann die Broschüre per E-Mail: arbeitslosenini.mannheim@gmx.de, bestellt werden. Hartz-IV-Bezieher erhalten die Broschüre kostenlos.
http://www.jungewelt.de/2010/01-26/028.php
25 Jahre Arbeitsloseninitiative Mannheim. Selbstorganisation im Umfeld der Gewerkschaften
Von Bernd Köhler, Mannheim
Bei einer Gewerkschaftskundgebung in Stuttgart, 1996
Foto: Arbeitsloseninitiative Mannheim
Es war noch einmal ein Kraftakt – nach 25 aufreibenden Jahren. Waltraud Hutter, Horst Hembera, Werner Wudy, Günther Schaaf, Andreas Ullrich, Katharina Justen und Wolfgang Knips-Hasse haben ihn gestemmt. Eineinhalb Jahre Diskussion, Recherche, Planung und immer wieder heftige Debatten haben eine Broschüre entstehen lassen, die exemplarisch und anschaulich, oft auch sehr persönlich, 25 Jahre Kampf um ein Leben in Würde dokumentiert.
»Arbeitslose haben keine Lobby«, ist das Plakat überschrieben, das Kurt Berner, der damalige Bertriebsratsvorsitzende der Mannheimer Morgen-Großdruckerei für die Gründung der Initiative gestaltete. Das war 1982, als die Arbeitslosigkeit in der BRD die Zwei-Millionen-Marke überstieg. Zum ersten Treffen kamen 50 Betroffene. Einlader waren AWO, DGB und der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA). Deren unterschiedliche Unterstützung wird in der Broschüre genauso dokumentiert wie die vielfältigen Behinderungen. »Inhaltlich verortet einerseits beim DGB, andererseits räumlich bei der Evangelischen Kirche stieß die Initiative regelmäßig auf die Grenze unabhängiger erwerbslosenpolitischer Arbeit. Sie hatte als ›ungeliebtes Kind‹ immer das Gefühl, zwar geduldet, aber nicht akzeptiert zu sein. Auf verschiedene Weise erhielt sie offene oder versteckte Signale: Bis hierher und nicht weiter, wer zahlt, bestimmt«, beschreiben die Autoren das spannungsgeladene Verhältnis, besonders zum DGB. Und doch haben die Aktivisten ihr Engagement immer als ein gewerkschaftliches verstanden, haben sich nicht hinausdrängen lassen. Und sie haben ihre Mitstreiter und Unterstützer in Institutionen und Gewerkschaften gefunden.
Obwohl sehr auf den inneren Zusammenhalt und entsprechende Aktivitäten in Form von Festen, gemeinsamen Freizeiten oder Seminaren, bedacht, verstand sich die Initiative »nie als reine Selbsthilfegruppe, sondern als antikapitalistisch und antimilitaristisch orientierte, politische Erwerbslosengruppe«. Das zeigt sich auch in einer beeindruckenden Pallette von Aktivitäten. Schilderdemos zum Weltspartag, Beteiligung am 1.Mai, Infoveranstaltungen im Gewerkschaftshaus, Beteiligung am Kampf um die 35-Stunden-Woche, gegen die Golfkriege, gegen Neonaziaktivitäten, gegen Hartz IV oder die Beteiligung an zentralen Aktionen, z.B. mit einer ganzen Unterstützergruppe beim Euromarsch 1997, waren für sie Aufgabe und Sinngebung zugleich!
Und sie waren ansteckend aufklärerisch, oft witzig unterwegs. Einige ihrer selbstgebastelten Plakate sind »echte Bringer« – ästhetisch wie politisch. Auf den Fall der Mauer z. B. reagierte die Initiative mit einem Jubelplakat: »Die Mauer ist weg – Arbeitslosigkeit überall«. Eine Weitsicht, die damals nicht viele Freunde fand.
Die Broschüre ist reich bebildert, lebendig geschrieben und spart keine Konfikte aus. Ein Lehrbeispiel für einen engagierten Erwerbslosenkampf mit vielen Anregungen für die Aktivitäten vor Ort.
Gegen eine Schutzgebühr von fünf Euro kann die Broschüre per E-Mail: arbeitslosenini.mannheim@gmx.de, bestellt werden. Hartz-IV-Bezieher erhalten die Broschüre kostenlos.
http://www.jungewelt.de/2010/01-26/028.php
Kommentare
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26.01.2010 / 18:04 | bermudasonar, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar |
gesendet am 26.01.10
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gesendet am 26.01.10! Allerdings nur Teil 1....ACHTUNG...VORSICHT:Beitrag endet mit einer Frage, die wahrscheinlich erst im 2.Teil beantwortet wird! | |
29.01.2010 / 18:17 | sonar aktuell, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar |
nochmal gesendet
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am 29.1.2010 | |