Flüchtlingspolitik in Sachsen - im Gespräch mit Ali Moradi vom Sächsischen Flüchtlingsrat e.V.
ID 29591
Aus Verzweiflung über den angeordneten Umzug in eine entlegeneres Asylbewerberheim nahm sich eine Libanesin in Frankenau bei Mittweida das Leben. Die psychischen Probleme der Frau waren den Angestellten des Heims bekannt. Die Kinder der Frau gingen in Mittweida zur Schule und ihr Mann hatte Arbeit dort. Die Familie hatte Antrag auf dezentrale Unterbringung aus gesundheitlichen und humanitären Gründen gestellt. Diese wurde ihr verwehrt. Im Vorfeld der geplanten Schließung des Asylbewerberheims bat die Familie erneut um eine Unterbringung in einer Wohnung, entsprechende ärztliche Atteste lagen vor und bestätigten die Dringlichkeit.
Zum Vorfall und zur Flüchtlingspolitik in Sachsen sprach Michael Nicolai mit Ali Moradi vom Sächsischen Flüchtlingsrat e.V. in Chemnitz.
Zum Vorfall und zur Flüchtlingspolitik in Sachsen sprach Michael Nicolai mit Ali Moradi vom Sächsischen Flüchtlingsrat e.V. in Chemnitz.
Audio
08:33 min, 12 MB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 27.08.2009 / 18:11
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Dateizugriffe: 1001
Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: in anderen Sprachen, Jugend, Kultur, Politik/Info, Umwelt, Kinder, Internationales, Andere
Serie: Widerhall Radio Corax
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Am Tag des Umzugs bat die Frau der Familie, Mutter von 3 kleinen Kindern, noch einmal eindringlich die anwesenden Mitarbeiter der Ausländerbehörde nicht in ein entlegenes Heim ziehen zu müssen, sondern bis zur Entscheidung ihres Antrages in das Asylbewerberheim in der nächstgrößeren Stadt ziehen zu dürfen. Die Frau bettelte auf den Knie und küsste sogar den Mitarbeitern die Hände. Als dies kein Verständnis hervorrief, kratzte sie sich mit beiden Händen das Gesicht blutig und nahm vor den Augen der Behördenmitarbeiter sowie der Heimleiterin eine nicht unerhebliche Zahl an Tabletten ein. Schließlich brach sie in Anwesenheit ihres 10 jährigen Sohnes zusammen. Ein beruhigendes und deeskalierendes Einwirken der Mitarbeiter der Behörde erfolgte nicht. Selbst als der Ehemann um Hilfe bat, nachdem er im Zimmer der Familie eine große Anzahl von leeren Medikamentenschachteln vorfand, wurde durch die Behördenmitarbeiter weder selbst erste Hilfe geleistet, noch der Notarzt gerufen. Statt dessen wurde der Ehemann darauf verwiesen seine Frau selbst ins Krankenhaus zu fahren. Er selbst informierte zunächst den Krankenwagen, die Polizei sowie den behandelnden Arzt, wobei kostbare Zeit verstrich, bevor er dann mit seiner Frau im eigenen Auto ins Krankenhaus fuhr. Während seine Frau mit dem Tode rang, wurde von ihm noch verlangt den Umzug fortzusetzen und seine Dinge von dem einen ins andere Asylbewerberheim zu bringen. In dieser Zeit verstarb Frau A.T. im Krankenhaus.
Kommentare
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28.08.2009 / 16:47 | grex, Radio Blau, Leipzig |
wird gesendet im LDR/Radio Blau 18:00
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am 28.8.2009 | |
29.08.2009 / 21:20 | theo, |
gesendet 29.8.2009 zw. 14.00-15.00 in "Aus Politk, K. + G."
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vielen Dank | |