Capoeira - Energia Pura (Bericht mit Musik O-Ton)

ID 28634
 
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Reportage über die Eröffnungsveranstaltung das World Capoeira Festival in Darmstadt mit O-Ton (Musik).
Gefeiert wurden 20 Jahre Capoeira Brasil. In Darmstat war die Europaweit größe Veranstaltung zu diesem Anlass.
Der Beitrag kann nach 5:50 (Min:sec) ausgeblendet werden,
sollte aber zuminmdest bis 8:37 laufen, um die Stimmung rüber zu bringen.

Die Musik der Caporeistas gilt als zur Sportart gehöriges Allgemeingut.
Audio
21:26 min, 49 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (48000 kHz)
Upload vom 20.06.2009 / 19:15

Dateizugriffe: 839

Klassifizierung

Beitragsart: Reportage
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur, Sport
Serie: 291111 - radiodarmstadt.de/in-sendeplatz
Entstehung

AutorInnen: Aurel Jahn + Capueiristas
Radio: RadaR, Darmstadt im www
Produktionsdatum: 20.06.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Beitragstext (in etwa):

Guten Tag, mein Name ist Aurel Jahn und ich berichte von der Eröffnungsveranstaltung des World Capoeira Festival 2009 in Darmstadt - „Energia Pura“ mit - zumindest Europaweiter Bedeutung vom Do. dem 18. Juni 2009 in Darmstadt.

Erstmals werden in Europa schwarze Gürtel (die Caporeirstas sagen das portugisische Wort „Cordan“) verliehen, die höchste Auszeichnung in dieser Sportart.

im Hintergrund hören Sie (hörst Du) die Musik der Straßenshow am Residenzschloß in Darmstadt. Capoeira ist eine Randsportart, zwischen Tanz und Kampfsport. Die Musik ist, wie hier zu hören immer Live, dazu treten zwei, die sich messen wollen in einen Kreis, den die Zuschauer spontan bilden, und veranstalten eine Art Kickboxen ohne Treffer. Das ist die eigentliche Kunst dieser Sportart. Nicht das Treffen ist die Kunst, sondern das nicht getroffen werden wird kultiviert. Gibt es doch mal einen Treffer, so verlassen beide sofort den Ring und andere messen sich auf gleiche Weise. Kein Jubel, kein Mitleid, denn so ein Treffer ist auch nicht so schlimm.
Reaktion, Schnelligkeit und Konzentration auf die spontanen Ideen des Gegenübers sind die zentralen Elemente von Capoeira. Wer da zusieht übersieht den defensiven Charakter der Sportart nicht.
Nur wer die Konzentration nicht aufbringt kriegt wirklich eins drauf, der Rest ist Spass pur. Alles gehört zusammen, alles geht ineinander über.

Die Musik: mal ist der eine Vorsänger, mal der andere, mal trommelt der eine, mal der andere.

Der Kampf: mal kämpft der eine, mal die andere, wer keine Lust mehr hat, geht und wer sich messen will kommt. Sogar die Grenze, wer Teilnehmer des Kampfes ist, und wer nur Zuschauer, verschwimmt. Wer aktiv mitkämpfen will tritt in den Ring, irgendwie ergibt sich der Rest von alleine.

Auch die Wettkampfleitung wechselt, wer sich zuständig fühlt wird im Blickkontakt vereinbart. Die Wettkampfleitung ist schon nötig, denn die Zuschauer, oder auch Teilnehmer, keiner weiß das so genau, müssen immer wieder zurück gewiesen werden, damit der Sicherheitsabstand gewahrt bleibt. Wer sowas erkennt kümmert sich darum und die anderen akzeptieren das, so einfach kann es sein, wenn der Gemeinschaftsgedanke Vorrang vor dem Siegergedanken hat.

Diese Grundeinstellung des Sportes geht auf seine Entstehung zurück. Zunächst ist eine Straßen-Kampfsportart entstanden, die dort wo sie her kam verboten war. Um das Verbot zu umgehen wurde Musik und Tanz hinzugefügt. Ausweichmanöver verbinden Tanz und Kampf, die Musik hat unverkennbar Afrikanische Wurzeln, die ehemaliger Sklaven in Brasilien.

Unfassbar sollte es für die Brasilianische Polizei sein und deswegen ist Capoeira so unfassbar für unser Sportverständnis.

Entstanden ist ein echter unisexsport: mit Musik, Defensiv, anstrengend, aber mit reichlich Spass.
Einem Süd amerikanischen Land mit vielen Machos hätte an das nicht zugetraut.

Mehr erfahren Sie unter
www.capoeirabrasil.de

Kommentare
27.09.2009 / 23:33 theo,
gesendet 8.9.2009 zw. 20.30-21.00 / Sendelücke
danke