Wir zahlen nicht für eure Krise und auch nicht für eure Kriege
ID 26917
Gespräch mit Anton Kobel, bekannt durch die Organisierung von Streiks und Kampagnen vor allem im Handel, die Bildung klassenbewußter Interessenvertretungen gegen Entrechtung, Sozial- und Lohndumping und gegen die Ausweitung der Arbeitszeiten.
Mitautor eines Buches über neue Streikformen und Mitarbeiter der Zeitung "express".
Er ist Mitunterzeichner eines offenen Briefs an die Gewerkschaftsvorstände u.a. mit der Aufforderung auch zu den Demonstrationen am 28.03. in Frankfurt/Main und Berlin aufzurufen. Auch die Gewerkschaften stehen in der Pflicht über andere solidarische, nicht profitorientierte Wirtschaftsweisen und Gesellschaftsstrukturen zu diskutieren und sie mit umzusetzen. Dafür kann der 28.März nur der erste Auftakt sein.
Mitautor eines Buches über neue Streikformen und Mitarbeiter der Zeitung "express".
Er ist Mitunterzeichner eines offenen Briefs an die Gewerkschaftsvorstände u.a. mit der Aufforderung auch zu den Demonstrationen am 28.03. in Frankfurt/Main und Berlin aufzurufen. Auch die Gewerkschaften stehen in der Pflicht über andere solidarische, nicht profitorientierte Wirtschaftsweisen und Gesellschaftsstrukturen zu diskutieren und sie mit umzusetzen. Dafür kann der 28.März nur der erste Auftakt sein.
Audio
15:57 min, 7474 kB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (22050 kHz)
Upload vom 15.03.2009 / 22:50
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Dateizugriffe: 493
Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Internationales, Politik/Info
Serie: sonar -aktuell-
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
"Gegen die Krise mobilisieren"
marx21.de dokumentiert einen offenen Brief, in dem Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus verschiedenen Branchen und Einzelgewerkschaften ihre Vorstände zu einer offensiveren Auseinandersetzung mit der Weltwirtschaftskrise und ihren Folgen auffordern:
Offener Brief an den Bundesvorstand des DGB und die Bundesvorstände der DGB-Gewerkschaften
Stuttgart, 1. März 2009
Gewerkschaftliche Mobilisierung in der Krise
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
spätestens seit September 2008 ist klar, dass wir es mit einer Wirtschaftskrise zu tun haben, die in ihren Dimensionen nur noch mit der Weltwirtschaftskrise in den Folgejahren von 1929 vergleichbar ist. Damit steht eine Verteilungsauseinandersetzung ins Haus, wie sie unsere GewerkschafterInnengeneration noch nicht erlebt hat.
Schon jetzt haben 100 000 befristet Beschäftigte und ZeitarbeiterInnen ihre Arbeit verloren. Die Prognosen für Wachstum, Unternehmensumsätze und Erwerbslosigkeit verdüstern sich fast im Wochenrhythmus. Vielleicht zeitversetzt zu den USA, spätestens aber nach der Bundestagswahl werden wir mit Firmenzusammenbrüchen, massivem Druck auf die Lohn- und Sozialstandards und mit neuer Massenarbeitslosigkeit konfrontiert sein. Man muss nicht die Analogie zu 1929 bemühen, um zu erkennen: auch für die Gewerkschaften selbst und die Demokratie erwachsen aus dieser Krise erhebliche Risiken.
Angesichts all dessen sind wir beunruhigt und enttäuscht, dass die Gewerkschaften in den Debatten und Auseinandersetzungen fast nicht wahrnehmbar sind. Immerhin geht es um Kopf und Kragen der Lohnabhängigen und sozial Schwachen.
In dieser Situation ist Abwarten keine Option! Hoffnungen, durch Gespräche und Beteiligungen am allgemeinen Krisenmanagement ließe sich das Schlimmste abwenden, werden trügen, wie sie schon 1929 getrogen haben. Auf wen die Lasten der Krise in den nächsten Monaten und Jahren, wenn es um den Abbau der gigantischen Staatsverschuldung geht, abgewälzt werden, ist eine gesellschaftliche Machtfrage, die danach entschieden wird, was wir auf die Beines stellen, zu welcher Mobilisierung auf Straßen und Plätzen und in den Betrieben wir in der Lage sind.
Dass Ihr Euch in dieser Situation bisher nicht dazu durchringen konntet, zu dem ersten großen weltweiten Aktionstag am 28. März im Vorfeld des G 20 Gipfels in London aufzurufen, ist uns nicht nachvollziehbar.
Keiner kann garantieren, dass wir Hunderttausende sein werden in Frankfurt/M und Berlin. Und richtig ist auch, dass wir es bis jetzt erst mit den Vorboten der Krise zu tun haben. Aber jeder, der in Kontakt mit unsren KollegInnen steht, weiß, wie groß Verunsicherung, Angst und Wut sind. Jetzt ist es Zeit der so oft reklamierten Führungsverantwortung gerecht zu werden. Gewerkschaftliche Organisationen wurden geschaffen, um Ressourcen, Rücklagen und Strategien über den Tag hinaus aufzubauen bzw. zu entwickeln, um damit auch in politischen und ökonomischen Krisenzeiten gewappnet zu sein.
Wir appellieren daher an Euch, eine breite, offene und selbstkritische Diskussion über gewerkschaftliche Strategien in der Zukunft zu forcieren. Ansätze dazu gibt es ja bereits.
Wir appellieren weiter: lasst uns eine Strategie der globalen Solidarität entwickeln! In der Krise würde ein Rückfall in nationalen Standortkorporatismus nur zu einem beschleunigten Dumpingwettbewerb führen, deren Verlierer die ArbeitnehmerInnen in anderen Ländern und letztlich auch wir selbst wären.
Wir appellieren an Euch, offensiv und engagiert in breiten gesellschaftlichen Bündnissen gegen die Krise zu mobilisieren.
Wir appellieren an Euch, den Aufruf zum weltweiten Aktionstag gegen die Folgen der Krise am 28. März (auch als Auftakt zur EGB-Demo am 16.Mai) mit dem ganzen Gewicht der gewerkschaftlichen Organisation zu unterstützen: „Wir zahlen nicht für Eure Krisen!"
Mehr im Internet:
Offener Brief und weitere Unterschriften
Den offenen Brief unterzeichnen...
http://www.angewerkschaftsvorstaen.de/Fo...
und im
www.labournet.de
marx21.de dokumentiert einen offenen Brief, in dem Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus verschiedenen Branchen und Einzelgewerkschaften ihre Vorstände zu einer offensiveren Auseinandersetzung mit der Weltwirtschaftskrise und ihren Folgen auffordern:
Offener Brief an den Bundesvorstand des DGB und die Bundesvorstände der DGB-Gewerkschaften
Stuttgart, 1. März 2009
Gewerkschaftliche Mobilisierung in der Krise
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
spätestens seit September 2008 ist klar, dass wir es mit einer Wirtschaftskrise zu tun haben, die in ihren Dimensionen nur noch mit der Weltwirtschaftskrise in den Folgejahren von 1929 vergleichbar ist. Damit steht eine Verteilungsauseinandersetzung ins Haus, wie sie unsere GewerkschafterInnengeneration noch nicht erlebt hat.
Schon jetzt haben 100 000 befristet Beschäftigte und ZeitarbeiterInnen ihre Arbeit verloren. Die Prognosen für Wachstum, Unternehmensumsätze und Erwerbslosigkeit verdüstern sich fast im Wochenrhythmus. Vielleicht zeitversetzt zu den USA, spätestens aber nach der Bundestagswahl werden wir mit Firmenzusammenbrüchen, massivem Druck auf die Lohn- und Sozialstandards und mit neuer Massenarbeitslosigkeit konfrontiert sein. Man muss nicht die Analogie zu 1929 bemühen, um zu erkennen: auch für die Gewerkschaften selbst und die Demokratie erwachsen aus dieser Krise erhebliche Risiken.
Angesichts all dessen sind wir beunruhigt und enttäuscht, dass die Gewerkschaften in den Debatten und Auseinandersetzungen fast nicht wahrnehmbar sind. Immerhin geht es um Kopf und Kragen der Lohnabhängigen und sozial Schwachen.
In dieser Situation ist Abwarten keine Option! Hoffnungen, durch Gespräche und Beteiligungen am allgemeinen Krisenmanagement ließe sich das Schlimmste abwenden, werden trügen, wie sie schon 1929 getrogen haben. Auf wen die Lasten der Krise in den nächsten Monaten und Jahren, wenn es um den Abbau der gigantischen Staatsverschuldung geht, abgewälzt werden, ist eine gesellschaftliche Machtfrage, die danach entschieden wird, was wir auf die Beines stellen, zu welcher Mobilisierung auf Straßen und Plätzen und in den Betrieben wir in der Lage sind.
Dass Ihr Euch in dieser Situation bisher nicht dazu durchringen konntet, zu dem ersten großen weltweiten Aktionstag am 28. März im Vorfeld des G 20 Gipfels in London aufzurufen, ist uns nicht nachvollziehbar.
Keiner kann garantieren, dass wir Hunderttausende sein werden in Frankfurt/M und Berlin. Und richtig ist auch, dass wir es bis jetzt erst mit den Vorboten der Krise zu tun haben. Aber jeder, der in Kontakt mit unsren KollegInnen steht, weiß, wie groß Verunsicherung, Angst und Wut sind. Jetzt ist es Zeit der so oft reklamierten Führungsverantwortung gerecht zu werden. Gewerkschaftliche Organisationen wurden geschaffen, um Ressourcen, Rücklagen und Strategien über den Tag hinaus aufzubauen bzw. zu entwickeln, um damit auch in politischen und ökonomischen Krisenzeiten gewappnet zu sein.
Wir appellieren daher an Euch, eine breite, offene und selbstkritische Diskussion über gewerkschaftliche Strategien in der Zukunft zu forcieren. Ansätze dazu gibt es ja bereits.
Wir appellieren weiter: lasst uns eine Strategie der globalen Solidarität entwickeln! In der Krise würde ein Rückfall in nationalen Standortkorporatismus nur zu einem beschleunigten Dumpingwettbewerb führen, deren Verlierer die ArbeitnehmerInnen in anderen Ländern und letztlich auch wir selbst wären.
Wir appellieren an Euch, offensiv und engagiert in breiten gesellschaftlichen Bündnissen gegen die Krise zu mobilisieren.
Wir appellieren an Euch, den Aufruf zum weltweiten Aktionstag gegen die Folgen der Krise am 28. März (auch als Auftakt zur EGB-Demo am 16.Mai) mit dem ganzen Gewicht der gewerkschaftlichen Organisation zu unterstützen: „Wir zahlen nicht für Eure Krisen!"
Mehr im Internet:
Offener Brief und weitere Unterschriften
Den offenen Brief unterzeichnen...
http://www.angewerkschaftsvorstaen.de/Fo...
und im
www.labournet.de
Kommentare
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16.03.2009 / 11:06 | theo, |
gesendet 15.3.2009 zw. 19.00-19.30 in "Wir zahlen nicht ....."
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danke | |
16.03.2009 / 18:04 | sonar, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar |
gesendet
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gesendet am 16.03.09 | |
18.03.2009 / 17:31 | Michael:Rasenspieler, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar |
on air
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gesendet am 18.03 in sonar | |
19.03.2009 / 14:56 | Cornelia Roch, Katharina Mann, Dissent Medienwerkstatt |
gesendet bei zip-fm Donnerstag, 19. März 2009
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– massiv gekürzt – trotzdem danke! wir stellen die gekürzte Version auf www.zip-fm.net | |
20.03.2009 / 18:00 | Calamity Jane, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar |
Sonar 20.03.09
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zu lang. wäre ein guter Beitrag, wenn er etwas kürzer und bearbeitet worden wäre - die Lautstärke und der Ton hätte man am Rechner mit Nachbereitung besser hinkriegen können - so musste ich dauern nachpegeln. | |
27.03.2009 / 16:50 | AG Weisse Fabik, |
inforedaktion, 26.3.
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stark gekürzt gesendet. Danke | |
07.04.2009 / 18:00 | sonar, bermuda.funk - Freies Radio Rhein-Neckar |
danke
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gesendet am 07.04.09 im sonar | |