Ärzte im Nationalsozialismus Teil 1
ID 24934
Ärzte im Nationalsozialismus Teil 1
Der Arbeitskreis Justiz und Geschichte im Nationalsozialismus in Mannheim eV. hat in den Akten des Erbgesundheitsgerichts in Mannheim recherchiert. Diese Akten lagern im Generallandesarchiv in Karlsruhe. Im Rahmen dieser Recherche - der Bermudafunk hatte schon mehrfach darüber berichtet - fanden wir auch schriftliche Unterlagen über Ärzte. Aus diesen Unterlagen wird ersichtlich, dass die rassistische Medizin in der Nazi-Diktatur eine sehr wichtige Rolle spielte. Eine besondere Rolle spielte dabei der so genannte „Sachverstand“ der nationalsozialistischen Medizin. Der Journalist Hans-Günter Thiele drückte es sehr pointiert aus: Die nationalsozialistische Medizin war geprägt von
Zitat:
„ungezügelter und zugleich bürokratisch-sachlich organisierter Lieblosigkeit, Bosheit und Mordgier.“
Hinter dem so genannten „Sachverstand“ der nationalsozialistischen Medizin versteckten sich viele Ärzte.
Ärzte standen an den Rampen der Konzentrationslager und entschieden wer sofort umgebracht werden sollte und wer noch arbeitsfähig war.
Ärzte standen an den Gaskammern und drehten den Gashahn auf. Dabei sahen sie durch ein Fenster ungerührt dem Todeskampf der unglücklichen Opfer zu.
Ärzte betätigten sich als so genannte T4-Gutachter und bearbeiteten rein nach Aktenlage bis zu 200 Psychiatrie-Patienten pro Tag. Bearbeiten heißt hier, sie entschieden über deren Leben oder Tod.
Ärzte machten Versuche mit Häftlingen und nahmen deren Tod billigend in kauf. Das Buch „Medizin ohne Menschlichkeit“ von Alexander Mitscherlich beschreibt diese furchtbaren Taten, die Ärzte durchgeführt oder unterstützt hatten.
Ärzte waren sich auch nicht zu schade, ihre eigenen Patienten anzuzeigen um sie vor das Erbgesundheitsgericht zerren zu lassen.
Circa 1300 Bedienstete in der öffentlichen Verwaltung wurden nach 1945 von der Militärregierung als belastet entlassen. In der Industrie dagegen, wurden die Belasteten geschont. Im Gegenteil, wenn Betriebsräte Belastete anprangerten, wurden sie als Nestbeschmutzer hingestellt.
Heute stellt sich die Frage nach den wahren Nestbeschmutzern. Eine kurze Reflexion.
Der wahre Nestbeschmutzer ist bekanntlich derjenige, der den Dreck unter den Teppich kehrt.
Alle Antifaschisten und auch der AK-Justiz verstehen sich als Putzkolonne. Sie wollen entrümpeln und endlich den Dreck unter dem Teppich hervorholen um uns daran zu erinnern. Dass in diesem Zusammenhang die verantwortlichen Schmutzfinken oder sogar Verbrecher an den Pranger gestellt werden, ist dabei mehr als normal.
Der Arbeitskreis Justiz und Geschichte im Nationalsozialismus in Mannheim eV. hat in den Akten des Erbgesundheitsgerichts in Mannheim recherchiert. Diese Akten lagern im Generallandesarchiv in Karlsruhe. Im Rahmen dieser Recherche - der Bermudafunk hatte schon mehrfach darüber berichtet - fanden wir auch schriftliche Unterlagen über Ärzte. Aus diesen Unterlagen wird ersichtlich, dass die rassistische Medizin in der Nazi-Diktatur eine sehr wichtige Rolle spielte. Eine besondere Rolle spielte dabei der so genannte „Sachverstand“ der nationalsozialistischen Medizin. Der Journalist Hans-Günter Thiele drückte es sehr pointiert aus: Die nationalsozialistische Medizin war geprägt von
Zitat:
„ungezügelter und zugleich bürokratisch-sachlich organisierter Lieblosigkeit, Bosheit und Mordgier.“
Hinter dem so genannten „Sachverstand“ der nationalsozialistischen Medizin versteckten sich viele Ärzte.
Ärzte standen an den Rampen der Konzentrationslager und entschieden wer sofort umgebracht werden sollte und wer noch arbeitsfähig war.
Ärzte standen an den Gaskammern und drehten den Gashahn auf. Dabei sahen sie durch ein Fenster ungerührt dem Todeskampf der unglücklichen Opfer zu.
Ärzte betätigten sich als so genannte T4-Gutachter und bearbeiteten rein nach Aktenlage bis zu 200 Psychiatrie-Patienten pro Tag. Bearbeiten heißt hier, sie entschieden über deren Leben oder Tod.
Ärzte machten Versuche mit Häftlingen und nahmen deren Tod billigend in kauf. Das Buch „Medizin ohne Menschlichkeit“ von Alexander Mitscherlich beschreibt diese furchtbaren Taten, die Ärzte durchgeführt oder unterstützt hatten.
Ärzte waren sich auch nicht zu schade, ihre eigenen Patienten anzuzeigen um sie vor das Erbgesundheitsgericht zerren zu lassen.
Circa 1300 Bedienstete in der öffentlichen Verwaltung wurden nach 1945 von der Militärregierung als belastet entlassen. In der Industrie dagegen, wurden die Belasteten geschont. Im Gegenteil, wenn Betriebsräte Belastete anprangerten, wurden sie als Nestbeschmutzer hingestellt.
Heute stellt sich die Frage nach den wahren Nestbeschmutzern. Eine kurze Reflexion.
Der wahre Nestbeschmutzer ist bekanntlich derjenige, der den Dreck unter den Teppich kehrt.
Alle Antifaschisten und auch der AK-Justiz verstehen sich als Putzkolonne. Sie wollen entrümpeln und endlich den Dreck unter dem Teppich hervorholen um uns daran zu erinnern. Dass in diesem Zusammenhang die verantwortlichen Schmutzfinken oder sogar Verbrecher an den Pranger gestellt werden, ist dabei mehr als normal.
Audio
34:38 min, 24 MB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 13.11.2008 / 16:32
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Klassifizierung
Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info
Serie: Grenzenlos
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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