Kundgebung in Katzhütte - zur Schließung des Asylbewerberheims

ID 22774
 
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Nachmittags wird das warme Wasser einfach abgedreht. Die Baracken haben dünne, zum Teil stark verschimmelte Wände und sind nicht isoliert. Duschen und Toiletten sind nur über das Freie zu erreichen. Das ist die Realität für Flüchtlinge im thüringischen Katzhütte. Auf Grund deszen haben gestern Flüchtlingsverbände erneut die Schließung des Asylbewerberheims in Katzhütte gefordert. Sie taten das bei einer Kundgebung auf dem Saalfelder Marktplatz. Einer der gestern vor Ort war, ist nun am Telefon. Eckart Spiegel vom Bündnis für Dialog und Integration Saalfeld. hallo

Gestern: Nicht zum ersten Mal Protest: Der private Heimbetreiber K&S und die zuständige Ausländerbehörde reagierten bisher mit drastischen Mitteln. Polizei und Sicherheitskräfte versuchten mehrfach, Aktionen in Katzhütte zu unterbinden. Journalisten wurden am Zutritt zum Gelände gehindert. Zwei vermeintliche Wortführer der Proteste wurden unter Gewaltandrohung in entfernte Lager verbracht. Wie Reaktionen gestern auf Kundgebung?

Ihr erklärt die Zustände in dem Heim in Katzhütte für menschenunwürdig. Und: Ihr kritisiert vor allem fehlende Sanitäreinrichtungen und die Abgeschiedenheit des Heims. Das eigentliche Problem ist doch aber eigentlich viel grundlegender... Forderungen?

Gegenseite sagt: Eine Schlie­ßung des Heims komme überhaupt nicht in Frage. Das überraschte nicht, doch die Begründung hat es in sich: »Über Jahre sind zwischen den Flüchtlingen im Heim und den Dorfbewohnern vielfältige soziale Kontakte entstanden«, sagte der Landkreissprecher in eine Kamera des MDR. Es sei also geradezu tragisch, wenn man diese gewachsenen, sozialen Beziehungen mutwillig aus­einanderreißen würde, indem man das Heim einfach schlösse. Landrätin Marion Philipp plädierte dafür, die Proteste einzustellen, weil (Zitat) »Diese Menschen mussten zum Teil unter dramatischen Umständen aus ihren Heimatländern fliehen, die meisten wollen hier nun endlich zur Ruhe kommen.« Prinzipiell: Frage der Legitimation: Warum scheint es nötig Menschen so unterzubringen? Inwieweit ist die art und weise der Unterbringung kahlkühl? Wie weiter? Radio Corax sprach mit Eckart Spiegel vom Bündnis für Dialog und Integration Saalfeld darüber.
Audio
06:16 min, 8812 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 06.06.2008 / 11:46

Dateizugriffe: 836

Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Andere
Serie: Corax-Widerhall
Entstehung

AutorInnen: tagesaktuelle redaktion
Radio: corax, Halle im www
Produktionsdatum: 06.06.2008
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
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Kommentare
10.06.2008 / 10:27 Julia Hartung, Orange 94.0
gesendet...
... in der Wiener Lokalausgabe von zip-fm am 09.06.2008. Danke!
 
20.06.2008 / 00:59 AL, coloRadio, Dresden
wird gesendet
am 23.6. in "Freedom of Movement"