Keine ist heute noch überrascht, wenn in einem Film eine Lesbe vorkommt - als beste Freundin oder Nachbarin der Hauptdarstellerin, als Kollegin oder gar als Quotenlesbe in einer Seifenoper.

Und doch gibt es noch immer kaum Filme in denen Lesben die Hauptrolle spielen, in denen sie in ihrem Alltag, mit ihren Problemen und ihrer Unterschiedlichkeit dargestellt werden.

Ingeborg Boxhammer untersucht in ihrem Buch " Das Begehren im Blick - Streifzüge durch 100 Jahre Lesbenfilmgeschichte" wie sich die Darstellung frauenliebender Frauen im Film entwickelte. Von den "Hosenrollen" zu Beginn des Films über flüchtige Andeutungen bis hin zu klischeehaften - zumeist negativen - Darstellung. Anhand zahlreicher Filmbeispiele und Vergleiche mit Biographien oder Literaturvorgaben deckt sie Unterschlagungen und Umdeutungen lesbischer Liebe auf und hinterfragt unterschiedliche stereotype Darstellungsweisen von Lesben im Film.

Ich sprach mit ihr über ihr Buch und die Sichtbarkeit von Lesben im Film.