Anmod Abschiebung Kosovo
Bayern steht gerade gut da, was die Umsetzung der Bleiberechtsregelung angeht. Man kann zwar über einiges diskutieren wie bei jeder Statistik, aber tatsächlich geht man in Bayern mit dem Bleiberecht für Flüchtlinge einigermaßen liberal um. Dass es sich auch bei diesem Thema lohnt, genauer hinter die Statistik zu schauen, beweist ein Fall aus dem Unterfränkischen Bad Kissingen. Die dortige Ausländerbehörde hat einen schlechten Ruf. Was Anwälte und Betroffene berichten, werden Migranten und besonders Flüchtlinge dort gern etwas schikaniert, außerdem gehen die dortigen Behördenvertreter mindestens bis an den Rand der Legalität, wenn es darum geht, Abschiebungen durchzusetzen.
Glauben Sie nicht? Vor vierzehn Tagen wurde mit größerem Polizeiaufgebot in einer Asylunterkunft im Landkreis Bad Kissingen eine Familie abgeschoben. Im Morgengrauen klopfte die Polizei, die Familie hatte kurz Zeit, ein paar Sachen zusammenzuraffen, und ab ging es zum Flughafen.
Die Abschiebung kam, wie es heißt, aus heiterem Himmel. Der Anwalt der Familie hatte schon im März einen Antrag auf Bleiberecht gestellt, die Familie erfüllte die Voraussetzungen. Mit großem Aufwand waren Pässe beschafft worden, und auch eine Arbeit war in Aussicht. In ganz Bayern wird nicht abgeschoben, wenn Flüchtlinge eine Chance auf ein Bleiberecht haben. Nicht so in Bad Kissingen. Wir sprachen mit dem Anwalt der Familie Ibrahimi, Dietrich Wollschläger.


Soweit der Rechtsanwalt Dietrich Wollschläger zur Abschiebung einer Familie in den Kosovo, die eigentlich ein Bleiberecht hätte bekommen müssen. Es wird sich also noch herausstellen, ob die Ausländerbehörde Bad Kissingen hier noch im Bereich des Legalen gehandelt hat oder nicht. Menschlich ist das jedenfalls nicht.

Anmod schon drauf