Interview mit Andre Bücker zu den Neonaziübergriffen auf Schauspieler in Halberstadt
ID 17605
Interview mit dem Intendanten des Nordharzer Städtebund-Theaters Andre Bücker zum Neonazi Übergriff in Halberstadt.
Audio
06:51 min, 9635 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 13.07.2008 / 13:49
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Dateizugriffe: 600
Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Kultur, Politik/Info
Serie: Corax-Widerhall
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Anmod.:
Halberstadt. Fällt Ihnen was ein dazu? Unesco-Welterbe, schmuckes kleines Fachwerkstädtchen im Norden Halles, Sitz des Nordharzer Städtebund-Theaters. Genau- da sind wir nämlich auch schon beim Thema, denn eben dieses Theater, beziehungsweise seine Ensemble-Mitglieder mussten erleben, was Halberstadt auch ist- ein Ort mit brutaler Neonazi-Szene. Am Freitag Abend nämlich wurden Schauspieler nach der gelungenen Premiere der Rocky-Horror Picture-Show überraschend von einer Neonazi-Gruppe angegriffen und sadistisch zusammengeschlagen und getreten. Ein bewußtlos am Boden liegender Schauspieler wurde in den Kopf getreten, als wäre es ein Fußball, wie eine Zeugin berichtete. Ausgelöst wurde der Überfall offenbar durch einen Türsteher eines Nachtclubs, der einen der Schauspieler wegen seines Äußeren nicht einlassen wollte. Nachdem sich die Truppe daraufhin entschloss, überhaupt nicht in den Club zu gehen, setzten ihnen plötzlich 7-8 Neonazis nach und schlugen ohne Vorgeplänkel auf die Schauspieler ein. Von neuer Qualität des Naziterrors kann man in diesem Zusammenhang gar nicht mehr sprechen. Im letzten Jahr störten die Neonazis den Besuch des israelischen Außenministers in der Stadt, Die NPD verhinderte einen Auftritt von Konstantin Wecker und Überfälle auf linksgerichtete Jugendliche und das Alternativ-Zentrum Zora stehen auf der Tagesordnung des beschaulichen Städtchens. Trotzdem ist dieser neue Eingriff in den Alltag ein Signal. Denn die Polizisten, die herbeigerufen worden waren, nahmen stundenlang die Personalien der Verletzten auf, anstatt die Täter zu verfolgen, die ganz in Ruhe abziehen konnten. Als ein Täter selbstbewusst zum Ort des Geschehens zurückkam, wurde er nur kurz vernommen und wieder auf freien Fuß gesetzt, obwohl er vorbestraft war und ganz offenbar einer der Haupttäter war. Normales Leben in einer Stadt sieht anders aus. Das meint auch der Intendant des Nordharzer Städtebund-Theaters Andre Bücker. Judith hatte Bücker am Telefon.
Halberstadt. Fällt Ihnen was ein dazu? Unesco-Welterbe, schmuckes kleines Fachwerkstädtchen im Norden Halles, Sitz des Nordharzer Städtebund-Theaters. Genau- da sind wir nämlich auch schon beim Thema, denn eben dieses Theater, beziehungsweise seine Ensemble-Mitglieder mussten erleben, was Halberstadt auch ist- ein Ort mit brutaler Neonazi-Szene. Am Freitag Abend nämlich wurden Schauspieler nach der gelungenen Premiere der Rocky-Horror Picture-Show überraschend von einer Neonazi-Gruppe angegriffen und sadistisch zusammengeschlagen und getreten. Ein bewußtlos am Boden liegender Schauspieler wurde in den Kopf getreten, als wäre es ein Fußball, wie eine Zeugin berichtete. Ausgelöst wurde der Überfall offenbar durch einen Türsteher eines Nachtclubs, der einen der Schauspieler wegen seines Äußeren nicht einlassen wollte. Nachdem sich die Truppe daraufhin entschloss, überhaupt nicht in den Club zu gehen, setzten ihnen plötzlich 7-8 Neonazis nach und schlugen ohne Vorgeplänkel auf die Schauspieler ein. Von neuer Qualität des Naziterrors kann man in diesem Zusammenhang gar nicht mehr sprechen. Im letzten Jahr störten die Neonazis den Besuch des israelischen Außenministers in der Stadt, Die NPD verhinderte einen Auftritt von Konstantin Wecker und Überfälle auf linksgerichtete Jugendliche und das Alternativ-Zentrum Zora stehen auf der Tagesordnung des beschaulichen Städtchens. Trotzdem ist dieser neue Eingriff in den Alltag ein Signal. Denn die Polizisten, die herbeigerufen worden waren, nahmen stundenlang die Personalien der Verletzten auf, anstatt die Täter zu verfolgen, die ganz in Ruhe abziehen konnten. Als ein Täter selbstbewusst zum Ort des Geschehens zurückkam, wurde er nur kurz vernommen und wieder auf freien Fuß gesetzt, obwohl er vorbestraft war und ganz offenbar einer der Haupttäter war. Normales Leben in einer Stadt sieht anders aus. Das meint auch der Intendant des Nordharzer Städtebund-Theaters Andre Bücker. Judith hatte Bücker am Telefon.
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12.06.2007 / 10:33 | RDL, Radio Dreyeckland, Freiburg |
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zip-fm vom 12. Juni | |