Vogel der Woche (68): Die Knüppelente
ID 17018
schon wieder n um sich hauender Vogel...
Audio
02:09 min, 3020 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 24.09.2008 / 17:30
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Dateizugriffe: 301
Klassifizierung
Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Arbeitswelt, Sport, Kinder, Jugend, Politik/Info
Serie: Vogel der Woche
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Beginn Sprechtext:
Heute: Die Knüppelente.
Die Knüppelente hat das Aussehen einer Stockente mit horniger Verdickung an der Schnabelspitze, genauer gesagt, einer Keule. Tatsächlich benutzt sie ihren Schnabel auch wie eine Keule, weswegen sie im Volksmund auch Klopfnase oder Hammerhau genannt wird.
Rauhe Sitten sind bei den Entenvögeln generell an der Tagesordnung, aber die Knüppelente schlägt - im wahrsten Sinne des Wortes - wirklich alles vorher Dagewesene. Nicht, daß sie andere Knüppelenten vertreibt, sie jagt auch Mandarinenten gen Himmel und nimmt es mit der gleichgroßen und gleichaggressiven Stockente auf. Nur vor Löffelenten hat sie aus irgendeinem ungeklärten Grund Respekt.
Zur tödlichen Waffe wird der Schnabel nach folgendem Schema gemacht:
a) In Position bringen.
b) Abwägen, ob der Gegner (der auch ein Nachbar sein kann) eins von oben oder eins von der Seite braucht.
c) Zuschlagen nach einer Ausholbewegung. Die Wirkung tritt sozusagen schlagartig ein.
Die Balz steht in Heftigkeit den anderen Enten in nichts nach, im Gegenteil, auch hier wird die halbzahme Stockente noch übertroffen. Die beiden zu liierenden Vögel stehen sich gegenüber und schlagen mit den Schnäbeln hin und her. In dieser Balzphase, die mehrere Stunden dauern kann, wird im Umkreis von 1m alles plattgemacht. In der zweiten Phase, wenn die Erregung des Männchens größer wird, beginnt die "Auf-und-Ab"-Zeremonie. Während das Weibchen heftig den Kopf schüttelt und das Männchen heftig nickt, kommt es nicht selten vor, daß das Weibchen k.o. geschlagen wird. Solcherart ruhiggestellt, ist das Weibchen uninteressant geworden (und ist wieder für ein Jahr aus dem Fortpflanzungsgeschehen ausgenommen), und der Erpel sieht sich nach einem anderen Balzobjekt um. Diese Form der Geburtenkontrolle ist so erfolgreich, daß es kaum Knüppelenten gibt und sie aus diesem Grunde auch lange von den Ornithologen für mißgebildete Stockenten gehalten wurden.
Ende Sprechtext
Heute: Die Knüppelente.
Die Knüppelente hat das Aussehen einer Stockente mit horniger Verdickung an der Schnabelspitze, genauer gesagt, einer Keule. Tatsächlich benutzt sie ihren Schnabel auch wie eine Keule, weswegen sie im Volksmund auch Klopfnase oder Hammerhau genannt wird.
Rauhe Sitten sind bei den Entenvögeln generell an der Tagesordnung, aber die Knüppelente schlägt - im wahrsten Sinne des Wortes - wirklich alles vorher Dagewesene. Nicht, daß sie andere Knüppelenten vertreibt, sie jagt auch Mandarinenten gen Himmel und nimmt es mit der gleichgroßen und gleichaggressiven Stockente auf. Nur vor Löffelenten hat sie aus irgendeinem ungeklärten Grund Respekt.
Zur tödlichen Waffe wird der Schnabel nach folgendem Schema gemacht:
a) In Position bringen.
b) Abwägen, ob der Gegner (der auch ein Nachbar sein kann) eins von oben oder eins von der Seite braucht.
c) Zuschlagen nach einer Ausholbewegung. Die Wirkung tritt sozusagen schlagartig ein.
Die Balz steht in Heftigkeit den anderen Enten in nichts nach, im Gegenteil, auch hier wird die halbzahme Stockente noch übertroffen. Die beiden zu liierenden Vögel stehen sich gegenüber und schlagen mit den Schnäbeln hin und her. In dieser Balzphase, die mehrere Stunden dauern kann, wird im Umkreis von 1m alles plattgemacht. In der zweiten Phase, wenn die Erregung des Männchens größer wird, beginnt die "Auf-und-Ab"-Zeremonie. Während das Weibchen heftig den Kopf schüttelt und das Männchen heftig nickt, kommt es nicht selten vor, daß das Weibchen k.o. geschlagen wird. Solcherart ruhiggestellt, ist das Weibchen uninteressant geworden (und ist wieder für ein Jahr aus dem Fortpflanzungsgeschehen ausgenommen), und der Erpel sieht sich nach einem anderen Balzobjekt um. Diese Form der Geburtenkontrolle ist so erfolgreich, daß es kaum Knüppelenten gibt und sie aus diesem Grunde auch lange von den Ornithologen für mißgebildete Stockenten gehalten wurden.
Ende Sprechtext