Vogel der Woche (68): Die Knüppelente

ID 17018
 
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schon wieder n um sich hauender Vogel...
Audio
02:09 min, 3020 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 24.09.2008 / 17:30

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Klassifizierung

Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Arbeitswelt, Sport, Kinder, Jugend, Politik/Info
Serie: Vogel der Woche
Entstehung

AutorInnen: hikE
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 26.05.2007
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Beginn Sprechtext:

Heute: Die Knüppelente.

Die Knüppelente hat das Aussehen einer Stockente mit horniger Verdickung an der Schnabelspitze, genauer gesagt, einer Keule. Tatsächlich benutzt sie ihren Schnabel auch wie eine Keule, weswegen sie im Volksmund auch Klopfnase oder Hammerhau genannt wird.
Rauhe Sitten sind bei den Enten­vögeln generell an der Tagesord­nung, aber die Knüppel­ente schlägt - im wahrsten Sinne des Wortes - wirklich alles vorher Dagewesene. Nicht, daß sie andere Knüppelenten vertreibt, sie jagt auch Mandarin­enten gen Himmel und nimmt es mit der gleichgroßen und gleichagg­res­siven Stockente auf. Nur vor Löffelenten hat sie aus irgend­einem ungeklärten Grund Respekt.
Zur tödlichen Waffe wird der Schnabel nach folgendem Schema gemacht:
a) In Position bringen.
b) Abwägen, ob der Gegner (der auch ein Nachbar sein kann) eins von oben oder eins von der Seite braucht.
c) Zuschlagen nach einer Ausholbewegung. Die Wirkung tritt sozusagen schlagartig ein.
Die Balz steht in Heftigkeit den anderen Enten in nichts nach, im Gegenteil, auch hier wird die halbzahme Stockente noch übertroffen. Die beiden zu liierenden Vögel stehen sich gegenüber und schlagen mit den Schnäbeln hin und her. In dieser Balz­phase, die mehrere Stunden dauern kann, wird im Umkreis von 1m alles platt­ge­macht. In der zweiten Phase, wenn die Erregung des Männchens größer wird, be­ginnt die "Auf-und-Ab"-Zeremonie. Während das Weibchen heftig den Kopf schüt­telt und das Männchen heftig nickt, kommt es nicht selten vor, daß das Weibchen k.o. geschlagen wird. Solcherart ruhiggestellt, ist das Weibchen unin­teres­sant geworden (und ist wieder für ein Jahr aus dem Fortpflanzungs­geschehen ausge­nom­men), und der Erpel sieht sich nach einem anderen Balzobjekt um. Diese Form der Geburten­kon­trolle ist so erfolgreich, daß es kaum Knüppelenten gibt und sie aus diesem Grunde auch lange von den Ornithologen für mißgebildete Stockenten gehalten wurden.

Ende Sprechtext