Zweiter Tag im Prozess wegen des Todes von Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle

ID 16217
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Oury Jalloh war aus Sierra Leone nach Deutschland geflohen. Im Januar 2005 starb er 21jährig in Polizeigewahrsam bei einem Brand in seiner Zelle. Am Mittwoch begann der Prozess gegen 2 Polizisten, denen Körperverletzung mit Todesfolge und Fahrlässige Tötung vorgeworfen wird.
Audio
06:17 min, 4424 kB, mp3
mp3, 96 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 28.03.2007 / 19:17

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Klassifizierung

Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich:
Serie: Europaradio (Einzelbeiträge)
Entstehung

AutorInnen: Heike Demmel
Radio: RadioZ, Nürnberg im www
Produktionsdatum: 28.03.2007
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Oury Jalloh starb unter mysteriösen Umständen: am 7. Januar 2005 verbrannte er in einer Polizeizelle in Dessau. Der Bürgerkriegsflüchtling aus Sierra Leone war festgenommen worden und – angeblich weil er sich stark wehrte – an Händen und Füßen gefesselt in Haft. Dort brach ein Feuer aus und er rief vergeblich um Hilfe – keiner der diensthabenden Polizisten reagierte.
Seit Dienstag stehen deshalb zwei Polizisten vor Gericht: wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge und wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen.
Die Ursache des Brandes ist nach wie vor unklar: angeblich soll Oury Jalloh trotz Fesselung an Händen und Füßen das Feuer selbst ausgelöst haben - mit einem Feuerzeug. Einer der Polizisten soll den Alarm ausgeschaltet haben. Dem anderen Angeklagten wird zur Last gelegt, das Feuerzeug von Oury Jalloh nicht beschlagnahmt zu haben.
Geklärt ist mittlerweile, weshalb nicht reagiert wurde: zum Prozessauftakt am Dienstag gab einer der Angeklagten zu, den Warnton des Rauchmelders der Zelle abgestellt zu haben.
Doch es bleiben viele Fragen und Widersprüche.
Der Prozess in Dessau wird von vielen BeobachterInnen verfolgt, auch von der Karawane für die Rechte von Flüchtlingen und MigrantInnen. Eine Vertreterin der Karawane aus Nürnberg berichtet vom zweiten Prozesstag (am Mittwoch):