Vogel der Woche (38): Der Kleine Bleifinger

ID 13972
 
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Heute: Der Kleine Bleifinger. Weitere Beschreibung erübrigt sich eigentlich... ausser dass immer noch der Trailer #11154 gesondert geholt werden muss. Bei der nächsten Staffel gibts Trailer und Vogel dann zusammen, versprochen!
Audio
03:35 min, 5047 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 25.09.2006 / 00:00

Dateizugriffe: 440

Klassifizierung

Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, SeniorInnen, Sport, Umwelt, Kultur
Serie: Vogel der Woche
Entstehung

AutorInnen: hikE
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 25.09.2006
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Kompletter Sprechtext:

Heute: Der Kleine Bleifinger (Schrotus idiotus)

Seit dem Aufkommen der Vogelgrippe zieht er durch die Lande, der Retter vor dem Herrn. Sein Auftrag kommt von oben, von ganz oben nämlich: Der Kleine Bleifinger erschiesst mit dem Segen des Himmels die freilaufenden Pinguine und brennt das Aviden-Volk aus dem Azur, damit der Gemeine Zugvogel uns nicht mehr mit seiner Virenlast aufs Haupt herniedersterben und den bösen bösen humanpathogenen Ich-werd-zum-Huhn-Virus zeugen kann.

Dummerweise ist Schrotus idiotus dumm.

Der Kleine Bleifinger macht nämlich auch vor Dingen nicht halt, die auch nur den Namen eines Teils eines Vogels tragen.

Federkern-Matratzen: BLAMM! trifft sie der ballistische Bleiregen. Denn die Feder ist des Teufels Kern.

Auch Kugelschreiber bleiben nicht verschont: sobald beim Klicken auch nur ein Hauch von Spiralfeder-Geräusch zu hören ist: BLAMM!

Autoräder: BLAMM! BLAMM! BLAMM! BLAMM! Warum denn das?? - Auto-Achsen haben keine Sprunggelenke, sondern Federbeine.

Federnd joggende Jogger sollten sich in der Nähe des Schrotus idiotus nicht gerade auf einen Storchenschritt verlegen, um aus der Schusslinie zu schleichen.

Mütter mit Kinderbuggys rechnen mit nichts Bösem, wenn sie beim Spaziergang im herbstlichen Park die Schnabeltasse rausholen, um ihrem Kurzen was zu trinken zu geben: BLAMM komma PLÄTSCHER! zerschellt das unzerbrechliche Plaste-Objekt in ihrer Hand, und der Kleine greint vergeblich nach seinem Trinke-Trinke.

Die Mutter tut gut daran ihren Kurzen schnell zu beruhigen, denn auch Geheule animiert den Kleinen Bleifinger zur sofortigen Krümmung desselben. Allerdings sollte diese Mutter Sätze wie "Gans leise, hier ist dein Schmuse-Entchen" besser vermeiden.

Und sie sollte auch keine entgegenkommenden Bekannten Grus grussen: die Erwähnung des Kranichs mit seinem lateinischen Namen gibt garantiert eins auf den Pelz - BLAMM!

Auf dem benachbarten Parkplatz ist Papa geizig und will kein Ticket ziehen. Er drosselt eine lustige Melodie flötend die Geschwindigkeit, um heimlich still und leise ohne seinen Zettel einzuparken, doch der Parkplatzwächter brüllt nur "Habich tich!!" und jagt ihn fort: nein, parken Kann'a da (kra)nich!

Auf einem Mittelaltermarkt nebenan zerlegt es dem Barden die Schnabelschuhe, bevor der auch nur aus der Schusslinie springen kann.

Auch der Kiosk an der Ecke, der neben Kriminalromanen, die Gänsehaut erzeugen, auch Zeitungsenten und Mövenpick-Eis an die fröstelnde Kundschaft mit den Krähenfüssen um die Augen vertickt, muss mit dem Angriff durch einen Kleinen Bleifinger rechnen.

Die Feuerwehr darf den Wasserhahn nicht mehr aufdrehen, um den brennenden Gebäudeflügel zu löschen, in dem der Fasan(d)handel seine Geschäftsräume hatte.

Sogar im Konzertsaal hallt ein unnötig lautes BLAMM! quer durchs Auditorium, um den Steinway-Konzertflügel mit springenden Saiten niederzustrecken. Doch sollte sich dort ein eitler Pfau erheben, um Silentio einzufordern: BLAMM!!

Sprecher: HikE