ZIP-fm 060712

ID 13241
 
1.Rabat für Migration - Kuhhandel zwischen Afrika und Europa 2.Geplatzt: Gespräche zur Ausstellung "11.000 Kinder" im Bahnhof 3.Aktionen und Repressionen im Vorfeld des Petersburger G8-Gipfels 4.Die EU und die freien Radios
Audio
31:39 min, 14 MB, mp3
mp3, 64 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 12.07.2006 / 15:03

Dateizugriffe:

Klassifizierung

Beitragsart: Magazin
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Kultur, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: zip-fm - Gesamtsendung
Entstehung

AutorInnen: Jochen
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 12.07.2006
keine Linzenz
Skript
Herzlich willkommen zu Zip-Fm dem Nachrichten Magazin der Freien Radios im deutschsprachigen Raum. Heute moderiert und zusammengestellt von Jochen - Radio Unerhört Marburg.
In der kommenden halben Stunde hört ihr zuerst ein Interview zu einer Konferenz in Rabatt, die sich mit Migration von Afrika nach Europa beschäftigtete. Die reichen europäischen Industriestaaten versuchen ihre Pfründe, wie so oft zu sichern.
Auf globaler Ebene gibt es - in diesem Sinne- wieder den jährlichen G8-Gipfel, der in diesem Jahr in St.Petersburg in Russland stattfinden wird. Der zweite Beitrag widmet sich den Themen und Protesten in diesem Jahr.
Darauf folgend werden wir den Konflikt um die Ausstellung »Jüdische Kinder aus Frankreich deportiert« thematisieren. Die Deutsche Bahn weigert sich die Ausstellung „zu Deprtationen von Kindern während der Nazizeit“ in Bahnhöfen der DB zu zeigen.
Zum Schluss der halben Stunde ein Beitrag in eigener Sache. In Brüssel trafen sich die letzten Tage VertreterInnen freier Radios aus ganz Europa, um über eine gemeinsame Politik auf europäischer Ebene zu beraten. Über Ergebnisse und Abläufen sprachen wir mit einem Vertrter vor Ort.
Bis zum 11. Juli fand in Rabatt ein Konferenz satt, die sich der Migration von Afrika nach Europa widmete. Die Interessen, die auf der Konferenz verhandelt wurden, sind schwer in Einklang zu bringen. Die Europäische Union will die irreguläre Einwanderung stoppen, die Afrikaner haben daran eher wenig Interesse. Schmiermittel sollen Geldversprechen der Europäer an vor allem westafrikanische Staaten sein. Stephan Dünnwald von Radio Lora München sprach mit Karl Kopp, Europareferent bei Pro Asyl, über die Konferenz und mögliche Ergebnisse.

Soweit Karl Kopp, Europareferent bei Pro Asyl, über die Migrations-Konferenz in Marokkos Hauptstadt Rabat und ihre möglichen Ergebnisse

Der nächste G8-Gipfel findet vom 15.-17. Juli 2006 in Strelna bei St. Petersburg statt.
Aktionen im Vorfeld und während des Gipfel sollen mit starken repressiven Massnahmen staatlicherseits unterbunden werden.Seit dem 2. Juni ist schon eine internationale Fahrradkarawane von Berlin Richtung St. Petersburg unterwegs. Im folgenden Bericht von Su von Coloradio Dresden erfahrt ihr mehr zu den Gipfelthemen und Gegenkonzepten der GegnerInnen in diesem Jahr und wie Repressionen gegenüber den KritikerInnen aussehen.


Die beiden festgenommenen Aktivisten der Fahrradkarawane sind mittlerweile zu 10 Tagen Arrest verurteilt worden.


Die deutsche Bahn AG will sich nicht mit ihrer NS-Vergangenheit auseinander setzen. Das wirft Beate Klarsfeld von der Organisation "Söhne und Töchter der jüdischen Deportierten Frankreichs" der Bahn vor. Der Hintergrund: Die Bahn weigert sich die Ausstellung »Jüdische Kinder aus Frankreich deportiert« in ihren Bahnhöfen zu zeigen. Eine Ausstellung, die bereits auf 18 Bahnhöfen in Frankreich zu sehen war und auf großes Interesse stieß. Bei den Todestransporten von 1942 bis 44 wurden über 11.000 jüdische Kinder aus Frankreich über das Schienennetz der Reichsbahn in Vernichtungslager verschleppt und dort ermordet.
In Deutschland sollen Bahnreisende die Fotoausstellung nicht zu Gesicht bekommen. Zwei Jahre lang geht es nun schon hin und her: erst lehnte die Deutsche Bahn die Ausstellung "Elftausend Kinder" ganz ab, dann bot sie an sie wolle die Fotos im Nürnberger DB-Museum zeigen. Was die AusstellungsmacherInnen ablehnten, die sie nicht in ein Museum verbannt sehen wollte sondern die Reisenden in den Bahnhöfen damit konfrontieren will. Das aber will die Bahn nicht - aus Sicherheits- und Kostengründen, sagt sie.
In den letzten Monaten gab es Demonstrationen, Kundgebungen in und vor Bahnhöfen - viele davon organisiert von der Initiative "Elftausend Kinder". Und hinter den Kulissen wurde verhandelt: es sah ganz so aus, als würde die Ausstellung vielleicht doch den Weg in die Bahngebäude finden: Am Montag sollte ein Gespräch zwischen dem Bundesverkehrsministerium, dem Zentralrat der Juden, der Deutschen Bahn und der Organisation "Söhne und Töchter der jüdischen Deportierten Frankreichs" und der Initiative "11.000 Kinder" dazu stattfinden. Doch es fiel aus. Weshalb, das erfahren wir nun von Heike Radio Z aus Nürnberg im Gespräch mit Hans-Rüdiger Minow von der Initiative "11.000 Kinder":


Bis zum Abend des 11. Juli haben sich einige Aktivistinnen und Aktivisten der freien Radios in Brüssel versammelt und klopften da an ganz gewichtige Türen. Damit das auch halbwegs erfolgreich ist, sind Leute aus ganz Europa vor Ort. Worum es geht bei dieser geheimen Mission in Sachen Freier Radios geht, erfuhr Geg Radio Corax Halle im Gespräch mit Thomas Kupfer.