Vogel der Woche (Serie): Der Natursteinschmätzer

ID 12913
 
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Heute: Der Natursteinschmätzer. Obligatorisch: Trailer Nr. #11154... Sprecher diesmal: Klara :-)
Audio
01:54 min, 2672 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 12.06.2006 / 00:00

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Klassifizierung

Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Wirtschaft/Soziales, Arbeitswelt, Umwelt
Serie: Vogel der Woche
Entstehung

AutorInnen: Klara
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 12.06.2006
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
kompletter Sprechtext:
Heute: Der Natursteinschmätzer (Oenanthe lithonaturalis WEICHEI, 1993)

Der Natursteinschmätzer ist eine der Vogelarten, die man früher sehr häufig beobachten konnte. Sein Lebensraum ist der steinige Acker, den es in der heutigen aufgeräumten Landschaft leider immer seltener gibt. Das Entsteinen der Äcker ist für den Vogel das dringendste Problem; will er überleben, ist er auf Steine angewiesen.

Früher rissen die Bauern die Steine mit Hacken aus dem Boden oder gruben sie aus. Sie legten sie am Rand zu niedrigen Mauern zusammen, und das war ebenso gut wie ihre Verteilung im Erdreich. Doch heute wird die Bekämpfung der Steine mit Lithoziden fortgesetzt. Die Steine werden getötet und bleiben als Steinleichen auf dem Acker liegen. Dadurch wird die Balz des Schmätzermännchens empfindlich gestört. Er springt auf einem Stein herum, um ein Weibchen anzulocken, und je höher seine Sprünge, desto eher wird er erhört. Auf einem toten Stein federt er nicht mehr genügend ab, um überhaupt bemerkt zu werden. Dadurch bleibt er einsam. Paßt er nun seine Sprungtechnik den toten Steinen an, bricht er sich die Knochen, wenn er versehentlich auf einen lebenden trifft, und bleibt ebenfalls einsam. Die matschigen Steine haben zu einer Verweichlichung seiner Füße geführt.

Das Auslegen von Hartgummisteinen hat stellenweise zu guten Ergebnissen geführt, aber sie werden nicht überall angenommen. Betonblöcke sind ungeeignet, weil sie zu wenig steinig sind, und ebenso andere Kunststeine. Gips wäre sehr gut, hat aber den Nachteil, daß er die Fußsohlen austrocknet und dadurch zu Ekzemen (Trockenekzemen) führt. Gibt es noch Hoffnung für den Natursteinschmätzer?

Sprecher: Klara