Der Afrik
ID 127826
Der Autor Sven Recker arbeitet bei Caritas international. Bei einer Veranstaltung im Haus der katholischen Kirche hat er seinen Roman "Der Afrik" vorgestellt. Die Moderation hatte seine Kollegin Birgit Winterhalter. Sabine Gärttling sendet Ausschnitte aus der Lesung und dem Gespräch und ein Interview mit dem Autor. In dem Roman geht es um die Vertreibung von Menschen aus Pfaffenweiler am Kaiserstuhl nach Algerien bzw. um die Rückkehr eines Vertriebenen.
Audio
59:27 min, 136 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 29.03.2024 / 16:47
59:27 min, 136 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 29.03.2024 / 16:47
Dateizugriffe: 1493
Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Kultur, Politik/Info
Serie: Büchersendungen
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
Image
296 kB,
Anzeige neben Beitragsbeschreibung
Upload vom 29.03.2024 / 16:54
296 kB,
Anzeige neben Beitragsbeschreibung
Upload vom 29.03.2024 / 16:54
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Eine berührende Geschichte über zwei Ungewollte – und über eine Auswanderung, die eigentlich eine Vertreibung war
Afrik – so rufen sie ihn, der zurückgezogen in einer Hütte oberhalb von Pfaffenweiler lebt. Das badische Weindorf hatte in Zeiten von Missernten und Hungerkrisen gehofft, seine Armen ein für allemal los zu sein, als es ihnen 1853 die Ausreise nach Algerien finanzierte und ihnen dort ein Paradies versprach – Rückkehr ausgeschlossen. Um das Geld für die Überfahrt aufzubringen, hatte die Gemeinde einen Wald abholzen lassen und die Fläche an Winzer verkauft. Den Weinberg nannten sie Afrika. Doch in Algerien erwartete die Aussiedler Hunger, Krankheit und Krieg. Unter ihnen war auch Franz Xaver Luhr mit seiner Mutter. Er ist als Einziger zurückgekehrt und bereitet nun seine Rache vor: Seit Jahrzehnten treibt er einen Stollen in den Weinberg, um ihn eines Tages zu sprengen. Er ist fast fertig. Doch eines Wintertags sitzt ein Junge auf der Bank vor seiner Hütte, bei sich nur einen Zettel mit den Worten: Je m’appelle Jacob. Tu es famille.
Behutsam und berührend erzählt Sven Recker, auf wahren Begebenheiten basierend, von der Annäherung zweier Sprachloser und setzt den Ausgestoßenen von Pfaffenweiler ein literarisches Denkmal.
Afrik – so rufen sie ihn, der zurückgezogen in einer Hütte oberhalb von Pfaffenweiler lebt. Das badische Weindorf hatte in Zeiten von Missernten und Hungerkrisen gehofft, seine Armen ein für allemal los zu sein, als es ihnen 1853 die Ausreise nach Algerien finanzierte und ihnen dort ein Paradies versprach – Rückkehr ausgeschlossen. Um das Geld für die Überfahrt aufzubringen, hatte die Gemeinde einen Wald abholzen lassen und die Fläche an Winzer verkauft. Den Weinberg nannten sie Afrika. Doch in Algerien erwartete die Aussiedler Hunger, Krankheit und Krieg. Unter ihnen war auch Franz Xaver Luhr mit seiner Mutter. Er ist als Einziger zurückgekehrt und bereitet nun seine Rache vor: Seit Jahrzehnten treibt er einen Stollen in den Weinberg, um ihn eines Tages zu sprengen. Er ist fast fertig. Doch eines Wintertags sitzt ein Junge auf der Bank vor seiner Hütte, bei sich nur einen Zettel mit den Worten: Je m’appelle Jacob. Tu es famille.
Behutsam und berührend erzählt Sven Recker, auf wahren Begebenheiten basierend, von der Annäherung zweier Sprachloser und setzt den Ausgestoßenen von Pfaffenweiler ein literarisches Denkmal.