Schacht Konrad | Über 6 Milliarden Euro für Atommüll-Luftschloß?
ID 125467
Das seit 1982 verfolgte Projekt eines Lagers für schwach- und mittelradioaktiven Müll im ehemaligen Eisenerzbergwerk Schacht Konrad wird immer grotesker. Obwohl Schacht Konrad nach wissenschaftlichen Kriterien ungeeignet ist und in dieses Projekt schon über 3,76 Milliarden Euro versenkt wurden, sollen laut Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) weitere 2,64 Milliarden Euro fließen, so daß dieses Atommüll-Lager am Ende 6,4 Milliarden Euro teuer wäre. Zugleich wird das fiktive Datum der Inbetriebnahme von 2027 auf 2029 verschoben.
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03:40 min, 4693 kB, mp3
mp3, 174 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 27.11.2023 / 22:54
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Klassifizierung
Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Umwelt, Arbeitswelt, Internationales, Wirtschaft/Soziales
Serie: restrisiko
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Schacht Konrad | Über 6 Milliarden Euro für Atommüll-Luftschloß?
Hannover (LiZ). Das seit 1982 verfolgte Projekt eines Lagers für schwach- und mittelradioaktiven Müll im ehemaligen Eisenerzbergwerk Schacht Konrad wird immer grotesker. Obwohl Schacht Konrad nach wissenschaftlichen Kriterien ungeeignet ist und in dieses Projekt schon über 3,76 Milliarden Euro versenkt wurden, sollen laut Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) weitere 2,64 Milliarden Euro fließen, so daß dieses Atommüll-Lager am Ende 6,4 Milliarden Euro teuer wäre. Zugleich wird das fiktive Datum der Inbetriebnahme von 2027 auf 2029 verschoben.
Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte die BGE, eine im Juli 2016 gegründete bundeseigene Gesellschaft mit Sitz in Peine, verkündet, das Atommüll-Lager werde bis 2027 in Betrieb gehen. In Schacht Konrad könnten nur maximal 303.000 Kubikmeter radioaktiver Müll untergebracht werden. Insgesamt beträgt das Volumen des in Deutschland angefallenen schwach- und mittelradioaktiven Mülls jedoch rund 600.000 Kubikmeter - also fast das Doppelte. Außerdem gibt es nach wie vor kein "Endlager" für den hochradioaktiven Atommüll mit einem Volumen von rund 30.000 Kubikmeter.
Trotz etlicher anderslautender Artikel in diversen Mainstream-Medien ist bislang weder in Finnland noch sonst irgendwo auf diesem Planeten ein "Endlager" für hochradioaktiven Müll in Betrieb genommen worden.
Bisher hatte die BGE mit geschätzten Gesamtkosten von 4,6 Milliarden Euro kalkuliert. Atomkraft-GegnerInnen fordern seit Langem eine politische Neubewertung des Projekts nach heutigen Sicherheitsanforderungen sowie den unverzüglichen Baustop in Schacht Konrad. Eine Entscheidung dazu könnte noch in diesem Jahr fallen.
Eine Art Realsatire stellt die aktuelle Aussage der BGE dar, wonach den bisher verausgabten Milliarden auch "sichtbare Leistungen" gegenüberstünden. In einer Stellungnahme fragt die 'Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad' sarkastisch: "Was sonst?" Die nun von der BGE eingestandene "wiederholte und bemerkenswerte Kostensteigerung" zeige jedoch, daß es "eine schlechte Idee war, ein altes und marodes Eisenerzbergwerk zu einem Atommülllager umbauen zu wollen." Ludwig Wasmus vom Vorstand der 'Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad' sagte: "Angesichtes dieser erneuten Bankrotterklärung der BGE bleibt Minister Meyer eigentlich gar nichts anderes übrig, als den Antrag von BUND und NABU auf Rücknahme der Genehmigung anzunehmen."
grafik Christian Meyer
Gemeint ist der pseudo-grüne niedersächsische "Umwelt"-Minister Christian Meyer. Es ist allerdings reichlich optimistisch, anzunehmen, daß der Herr Minister vernünftig entscheiden wird und so das Ende seiner Karriere in Kauf nimmt.
Hannover (LiZ). Das seit 1982 verfolgte Projekt eines Lagers für schwach- und mittelradioaktiven Müll im ehemaligen Eisenerzbergwerk Schacht Konrad wird immer grotesker. Obwohl Schacht Konrad nach wissenschaftlichen Kriterien ungeeignet ist und in dieses Projekt schon über 3,76 Milliarden Euro versenkt wurden, sollen laut Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) weitere 2,64 Milliarden Euro fließen, so daß dieses Atommüll-Lager am Ende 6,4 Milliarden Euro teuer wäre. Zugleich wird das fiktive Datum der Inbetriebnahme von 2027 auf 2029 verschoben.
Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte die BGE, eine im Juli 2016 gegründete bundeseigene Gesellschaft mit Sitz in Peine, verkündet, das Atommüll-Lager werde bis 2027 in Betrieb gehen. In Schacht Konrad könnten nur maximal 303.000 Kubikmeter radioaktiver Müll untergebracht werden. Insgesamt beträgt das Volumen des in Deutschland angefallenen schwach- und mittelradioaktiven Mülls jedoch rund 600.000 Kubikmeter - also fast das Doppelte. Außerdem gibt es nach wie vor kein "Endlager" für den hochradioaktiven Atommüll mit einem Volumen von rund 30.000 Kubikmeter.
Trotz etlicher anderslautender Artikel in diversen Mainstream-Medien ist bislang weder in Finnland noch sonst irgendwo auf diesem Planeten ein "Endlager" für hochradioaktiven Müll in Betrieb genommen worden.
Bisher hatte die BGE mit geschätzten Gesamtkosten von 4,6 Milliarden Euro kalkuliert. Atomkraft-GegnerInnen fordern seit Langem eine politische Neubewertung des Projekts nach heutigen Sicherheitsanforderungen sowie den unverzüglichen Baustop in Schacht Konrad. Eine Entscheidung dazu könnte noch in diesem Jahr fallen.
Eine Art Realsatire stellt die aktuelle Aussage der BGE dar, wonach den bisher verausgabten Milliarden auch "sichtbare Leistungen" gegenüberstünden. In einer Stellungnahme fragt die 'Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad' sarkastisch: "Was sonst?" Die nun von der BGE eingestandene "wiederholte und bemerkenswerte Kostensteigerung" zeige jedoch, daß es "eine schlechte Idee war, ein altes und marodes Eisenerzbergwerk zu einem Atommülllager umbauen zu wollen." Ludwig Wasmus vom Vorstand der 'Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad' sagte: "Angesichtes dieser erneuten Bankrotterklärung der BGE bleibt Minister Meyer eigentlich gar nichts anderes übrig, als den Antrag von BUND und NABU auf Rücknahme der Genehmigung anzunehmen."
grafik Christian Meyer
Gemeint ist der pseudo-grüne niedersächsische "Umwelt"-Minister Christian Meyer. Es ist allerdings reichlich optimistisch, anzunehmen, daß der Herr Minister vernünftig entscheiden wird und so das Ende seiner Karriere in Kauf nimmt.