Widerstand gegen "Jurassic-Park" in Ost-Indonesien | Für Schutz der Komodo-Warane
ID 125157
Mit einer Körperlänge von maximal drei Metern und einem Gewicht von über 70 Kilogramm ist der Komodo-Waran eines der größten noch nicht ausgerotteten Reptilien auf diesem Planeten. Das Projekt eines "Jurassic Park" verändert die Komodo-Inseln in Ost-Indonesien und bedroht damit den Lebensraum der einzigartigen Warane. Bagger sind angerückt, Baukräne drehen sich und Protest wird mit Gewalt erstickt.
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03:25 min, 4263 kB, mp3
mp3, 169 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 13.11.2023 / 21:26
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Dateizugriffe: 70
Klassifizierung
Beitragsart: Nachricht
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Internationales, Arbeitswelt, Umwelt, Politik/Info
Serie: Burning Beds
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Widerstand gegen "Jurassic-Park" in Ost-Indonesien | Für Schutz der Komodo-Warane
Mit einer Körperlänge von maximal drei Metern und einem Gewicht von über 70 Kilogramm ist der Komodo-Waran eines der größten noch nicht ausgerotteten Reptilien auf diesem Planeten. Das Projekt eines "Jurassic Park" verändert die Komodo-Inseln in Ost-Indonesien und bedroht damit den Lebensraum der einzigartigen Warane. Bagger sind angerückt, Baukräne drehen sich und Protest wird mit Gewalt erstickt.
Der Umbau des Komodo-Nationalparks zu einem "Jurassic Park" hat Proteste ausgelöst. Nur hier leben die berühmten Komodo-Warane. Die Eingriffe in den Nationalpark, der auch UNESCO-Biosphären-Reservat ist, gefährden die Ökosysteme auf Land und im Meer. Menschen und Warane werden umgesiedelt. Scheinbar paradox - doch der Profit-Logik entsprechend: Teile des Schutzgebietes sind für die einheimische Bevölkerung gesperrt - in anderen Teilen aber dürfen Unternehmen exklusive Ressorts bauen.
Noch stehen die Hotels nicht, doch an der Infrastruktur wird kräftig gebaut. Aussichts-Plattformen, Informations-Zentren und Straßen entstehen. Auf der Insel Flores sind noch tiefgreifendere Veränderungen zu beobachten. Die Hafenstadt Labuan Bajo, Ausgangspunkt für den Besuch des Komodo-Nationalparks, ist nun Zentrum einer "strategischen Tourismusregion", ein "zweites Bali". Die Stadt hat mittlerweile einen neuen Flughafen und mehrere neue Hotels. Ein Staudamm und ein Geothermie-Kraftwerk werden gebaut - auf Land, von dem Menschen und Wälder weichen müssen. Die Bevölkerung auf Flores sieht ihre Lebensgrundlagen und ihre Kultur schwinden, nicht nur die Menschen auf Komodo.
Der Widerstand gegen Umweltzerstörungen, Umsiedlungen und die massive Begrenzung der Arbeitsmöglichkeiten in Fischfang, Landwirtschaft und als FremdenführerInnen wächst. Die Antwort der Regierung auf Kritik und Proteste: Einsatz von Sicherheitskräften, Gewalt und Kriminalisierung.
"Es geht nicht nur um den Komodo-Nationalpark", sagt Umbu Wulang von der Umweltschutz-Organisation WALHI NTT. "Denn der Ausbau des Komodo-Nationalparks zu einem Tourismus-Schwerpunkt endet nicht mit neuen Hotels. Diese benötigen Wasser, Strom, Lebensmittel. Auch andere nationale strategische Projekte wie das Geothermiewerk in Poco Leok oder der Staudamm in Kupang zerstören die Umwelt. Die indigene Bevölkerung verarmt, und wenn sie ihre Stimme erhebt, wird sie bedroht und kriminalisiert."
Mit einer Körperlänge von maximal drei Metern und einem Gewicht von über 70 Kilogramm ist der Komodo-Waran eines der größten noch nicht ausgerotteten Reptilien auf diesem Planeten. Das Projekt eines "Jurassic Park" verändert die Komodo-Inseln in Ost-Indonesien und bedroht damit den Lebensraum der einzigartigen Warane. Bagger sind angerückt, Baukräne drehen sich und Protest wird mit Gewalt erstickt.
Der Umbau des Komodo-Nationalparks zu einem "Jurassic Park" hat Proteste ausgelöst. Nur hier leben die berühmten Komodo-Warane. Die Eingriffe in den Nationalpark, der auch UNESCO-Biosphären-Reservat ist, gefährden die Ökosysteme auf Land und im Meer. Menschen und Warane werden umgesiedelt. Scheinbar paradox - doch der Profit-Logik entsprechend: Teile des Schutzgebietes sind für die einheimische Bevölkerung gesperrt - in anderen Teilen aber dürfen Unternehmen exklusive Ressorts bauen.
Noch stehen die Hotels nicht, doch an der Infrastruktur wird kräftig gebaut. Aussichts-Plattformen, Informations-Zentren und Straßen entstehen. Auf der Insel Flores sind noch tiefgreifendere Veränderungen zu beobachten. Die Hafenstadt Labuan Bajo, Ausgangspunkt für den Besuch des Komodo-Nationalparks, ist nun Zentrum einer "strategischen Tourismusregion", ein "zweites Bali". Die Stadt hat mittlerweile einen neuen Flughafen und mehrere neue Hotels. Ein Staudamm und ein Geothermie-Kraftwerk werden gebaut - auf Land, von dem Menschen und Wälder weichen müssen. Die Bevölkerung auf Flores sieht ihre Lebensgrundlagen und ihre Kultur schwinden, nicht nur die Menschen auf Komodo.
Der Widerstand gegen Umweltzerstörungen, Umsiedlungen und die massive Begrenzung der Arbeitsmöglichkeiten in Fischfang, Landwirtschaft und als FremdenführerInnen wächst. Die Antwort der Regierung auf Kritik und Proteste: Einsatz von Sicherheitskräften, Gewalt und Kriminalisierung.
"Es geht nicht nur um den Komodo-Nationalpark", sagt Umbu Wulang von der Umweltschutz-Organisation WALHI NTT. "Denn der Ausbau des Komodo-Nationalparks zu einem Tourismus-Schwerpunkt endet nicht mit neuen Hotels. Diese benötigen Wasser, Strom, Lebensmittel. Auch andere nationale strategische Projekte wie das Geothermiewerk in Poco Leok oder der Staudamm in Kupang zerstören die Umwelt. Die indigene Bevölkerung verarmt, und wenn sie ihre Stimme erhebt, wird sie bedroht und kriminalisiert."