01.Mai in Rostock (Anti-Nazi-Mahnruf)
ID 12413
Interview mit Peter Köppen, Mahnruf-Mitinitiator "Für einen 01.Mai ohne Nazis. (bundesweiter NPD-Aufmarsch)
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04:28 min, 6275 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 27.04.2006 / 12:29
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Anmoderation:
Zum 01.Mai plant die NPD eine bundesweite Demonstration in Rostock. Vielfältige Aktivitäten sprechen sich dagegen aus. Neben einer so genannten Demokratiemeile von Stadt, DGB und der Initiative Bunt statt Braun ist eine antifaschistische Gegendemonstration geplant. Besondere lokale Bedeutung erlangt das Datum dadurch, dass Rostock am 01.Mai 1945 endgültig von faschistischer Barbarei befreit wurde.
Der Rostocker Oberbürgermeister Roland Methling nahm gestern insgesamt 3000 Unterschriften entgegen.
Einer der Initiatoren des Mahnrufs für einen „1. Mai ohne Nazis“ ist Peter Köppen.
Er ist im Rostocker Friedensbündnis und der seit 1989 existierenden
„Bürgerinitiative für eine solidarische Gesellschaft“ aktiv.
---------------
Abmoderation:
Der Mahnruf weist 1. darauf hin, dass der 01.Mai als ein Tag der weltweiten Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung gilt, nicht als ein „Tag der nationalen Arbeit“, wie ihn die Nazis 1933 instrumentalisierten. Am 02.Mai 1933 folgte ein Verbot der Gewerkschaften, deren Mitglieder oftmals in den KZ’s landeten.
2. wird die Nazigroßdemo als Auftakt des Landtagswahlkampfes in Mecklenburg-Vorpommern verstanden. Der „Kampf um die Parlamente“ wird bis zum 17.September wohl auch auf der Strasse ausgetragen werden. Dabei wird den Nazis jedes Recht abgesprochen ihre Hetze unter dem Schutz der Meinungsfreiheit zu verbreiten.
3. ging es den Initiatoren des Mahnrufs darum, Solidarität gegen Rassismus zu verwirklichen. Hiermit war die Forderung nach gleichen Rechten für alle Menschen verbunden. Im Jahr 2005 dokumentierte die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt LOBBI, insgesamt 62 rechtsextremistische Übergriffe in Mecklenburg-Vorpommern. Erst am späten Dienstag-Abend war ein Togoer in Wismar, nahe der Landeshauptstadt Schwerin, nach gewalttätigen Auseinandersetzungen mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus eingeliefert worden. Ein rechtsextremer Hintergrund wird nicht ausgeschlossen.
4. seien also Klare Positionen gefragt: Wegsehen ist keine Lösung. Eine eindeutige Positionierung der Landesregierung und der Stadt Rostock sei erforderlich.
Zwar wird auch Ministerpräsident Harald Ringstorff reden, die Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider die Schirmherrschaft über die „Demokratiemeile“ übernehmen und Konstantin Wecker neben anderen Künstlern auftreten, ein Verbotsantrag der Stadt wurde jedoch nicht einmal versucht. Obwohl der Anmelder der NPD-Demo, MV-Landeschef Stefan Köster, zur Zeit in Itzehoe wegen einer mutmaßlichen Körperverletzung vor Gericht erscheinen muss, warten die Initiatoren des Mahnrufs dennoch bis heute vergeblich auf eine, evtl. nur symbolische, Verbotsverfügung. Unterdessen sitzen die antifaschistischen Gegendemonstranten noch auf heißen Kohlen. Deren Demonstrationsroute, u.a. mit einer Kundgebung am jüdischen Friedhof der Stadt, wurde bis dato vom Ordnungsamt nicht bestätigt.
Zum 01.Mai plant die NPD eine bundesweite Demonstration in Rostock. Vielfältige Aktivitäten sprechen sich dagegen aus. Neben einer so genannten Demokratiemeile von Stadt, DGB und der Initiative Bunt statt Braun ist eine antifaschistische Gegendemonstration geplant. Besondere lokale Bedeutung erlangt das Datum dadurch, dass Rostock am 01.Mai 1945 endgültig von faschistischer Barbarei befreit wurde.
Der Rostocker Oberbürgermeister Roland Methling nahm gestern insgesamt 3000 Unterschriften entgegen.
Einer der Initiatoren des Mahnrufs für einen „1. Mai ohne Nazis“ ist Peter Köppen.
Er ist im Rostocker Friedensbündnis und der seit 1989 existierenden
„Bürgerinitiative für eine solidarische Gesellschaft“ aktiv.
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Abmoderation:
Der Mahnruf weist 1. darauf hin, dass der 01.Mai als ein Tag der weltweiten Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung gilt, nicht als ein „Tag der nationalen Arbeit“, wie ihn die Nazis 1933 instrumentalisierten. Am 02.Mai 1933 folgte ein Verbot der Gewerkschaften, deren Mitglieder oftmals in den KZ’s landeten.
2. wird die Nazigroßdemo als Auftakt des Landtagswahlkampfes in Mecklenburg-Vorpommern verstanden. Der „Kampf um die Parlamente“ wird bis zum 17.September wohl auch auf der Strasse ausgetragen werden. Dabei wird den Nazis jedes Recht abgesprochen ihre Hetze unter dem Schutz der Meinungsfreiheit zu verbreiten.
3. ging es den Initiatoren des Mahnrufs darum, Solidarität gegen Rassismus zu verwirklichen. Hiermit war die Forderung nach gleichen Rechten für alle Menschen verbunden. Im Jahr 2005 dokumentierte die Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt LOBBI, insgesamt 62 rechtsextremistische Übergriffe in Mecklenburg-Vorpommern. Erst am späten Dienstag-Abend war ein Togoer in Wismar, nahe der Landeshauptstadt Schwerin, nach gewalttätigen Auseinandersetzungen mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus eingeliefert worden. Ein rechtsextremer Hintergrund wird nicht ausgeschlossen.
4. seien also Klare Positionen gefragt: Wegsehen ist keine Lösung. Eine eindeutige Positionierung der Landesregierung und der Stadt Rostock sei erforderlich.
Zwar wird auch Ministerpräsident Harald Ringstorff reden, die Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider die Schirmherrschaft über die „Demokratiemeile“ übernehmen und Konstantin Wecker neben anderen Künstlern auftreten, ein Verbotsantrag der Stadt wurde jedoch nicht einmal versucht. Obwohl der Anmelder der NPD-Demo, MV-Landeschef Stefan Köster, zur Zeit in Itzehoe wegen einer mutmaßlichen Körperverletzung vor Gericht erscheinen muss, warten die Initiatoren des Mahnrufs dennoch bis heute vergeblich auf eine, evtl. nur symbolische, Verbotsverfügung. Unterdessen sitzen die antifaschistischen Gegendemonstranten noch auf heißen Kohlen. Deren Demonstrationsroute, u.a. mit einer Kundgebung am jüdischen Friedhof der Stadt, wurde bis dato vom Ordnungsamt nicht bestätigt.
Kommentare
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28.04.2006 / 15:04 | Stefan Zimmer, Radio Z, Nürnberg |
gesendet
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im zip-fm am 28.04.06 gesendet | |