Vogel der Woche (Serie): Der Beklopptenanzeiger
ID 12399
Heute: Der Beklopptenanzeiger, ein putziger Spechtvogel, der immer wieder für Ärger im Strassenverkehr gut ist. Hierzu der übliche Trailer #11154 ...
Audio
02:28 min, 3459 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 25.04.2006 / 00:00
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Dateizugriffe: 328
Klassifizierung
Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Wirtschaft/Soziales, Sport, Religion, Umwelt, Kultur
Serie: Vogel der Woche
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Heute: Der Beklopptenanzeiger (Picus hinweisor)
Den Beklopptenanzeiger trifft man meist in Einzelhaltung an - vorwiegend in Personenkraftwagen schaukelt er in Stirnhöhe auf der Fahrerseite herum, um bei jedem Bremsmanöver vor seinem Käfig in wildes Ticken an die lenkende Denkerstirn zu verfallen.
Hieran erkennt man auch schon deutlich, welcher Vogelfamilie der Beklopptenanzeiger angehört, er gehört nämlich zu den Spechten.
Das in ein zierlich roséfarbenes Gefieder gewandete Spechtlein reagiert auch auf Omas mit Gehhilfen, die über eine Verkehrsinsel rüberklappern. Und besonders Zebrastreifen, an denen Fußwild in größeren Rudeln über die Fahrbahn wechselt, veranlassen den putzigen Beklopper, umgehend an die Stirn des Fahrers zu flattern und das hurtige Hackwerk zu beginnen.
Oft führt das Mitführen eines freifliegenden Beklopptenanzeigers in der Fahrgastzelle zu langwierigen Gerichtsverhandlungen, in deren Verlauf bittere Klagen gegen den Lenker der motorisierten Großraumvoliere vorgebracht, verglichen, verworfen oder bestätigt und mit Arschtritt - ääh nee: Amts-ge-Richts-SCH-immel-Ta-RIf-riTT - oder gelegentlicher Geldbuße geahndet werden.
Aus diesem Grunde gehen immer mehr Fahrer dazu über, gleich ein Pärchen dieser lustigen Vögel in ihr Auto zu sperren - so können sie sich beim nächsten unautorisierten Bremsmanöver vor ihrer Stoßstange damit rausreden, sich rhythmisch an der Stirn gekratzt zu haben, wenn die wüst poppenden Beklopptenanzeiger im Duett die Schläfe betackern.
Der Beklopptenanzeiger legt glücklicherweise selten mehr als ein Ei pro Jahr, wäre es anders, könnten sich manche Autofahrer kaum noch retten vor tickenden und hackenden Dingen in Stirnhöhe.
Als typischer Kommensale - Mitesser - ernährt sich der kleine schlanke Spechtvogel von den mikroskopisch kleinen Namensvettern seiner Fressgewohnheit, die er geschickt der Gesichtsbeporung des Henkers am Lenker entnimmt. Bei Menschen mit Schweißhänden pickt er auch Hautschuppen aus der Kunstlederbespannung des Lenkrades heraus - ein Außenstehender interpretiert dies häufig als Geste der Nervosität des Fahrers oder als das Mittrommeln eines besonders vertrackten Jazz-Schlagzeugsolos - und folglich Abgelenktheit des Führerscheinbesitzers. In beiden Fällen wird sich ein kluger Passant nicht VOR der Kühlerhaube vorbeitrauen, sondern das Verschwinden des gefährlichen Fahrzeugs erstmal in sicherer Deckung abwarten.
Außer in Kraftfahrzeugen findet man den Beklopptenanzeiger auch zunehmend in Schlafzimmern. Solange sie jung und unerfahren sind, picken sie ausdauernd an allen möglichen Körperteilen herum - aber mit zunehmendem Alter setzen sie sich vornehmlich an die Stirn. So, nun wisst Ihr endlich alle, warum Frauen Migräne kriegen. Guten Morgen..
gesendet am 04.01.2005 in der Frühschicht
Sprecher: HikE
Den Beklopptenanzeiger trifft man meist in Einzelhaltung an - vorwiegend in Personenkraftwagen schaukelt er in Stirnhöhe auf der Fahrerseite herum, um bei jedem Bremsmanöver vor seinem Käfig in wildes Ticken an die lenkende Denkerstirn zu verfallen.
Hieran erkennt man auch schon deutlich, welcher Vogelfamilie der Beklopptenanzeiger angehört, er gehört nämlich zu den Spechten.
Das in ein zierlich roséfarbenes Gefieder gewandete Spechtlein reagiert auch auf Omas mit Gehhilfen, die über eine Verkehrsinsel rüberklappern. Und besonders Zebrastreifen, an denen Fußwild in größeren Rudeln über die Fahrbahn wechselt, veranlassen den putzigen Beklopper, umgehend an die Stirn des Fahrers zu flattern und das hurtige Hackwerk zu beginnen.
Oft führt das Mitführen eines freifliegenden Beklopptenanzeigers in der Fahrgastzelle zu langwierigen Gerichtsverhandlungen, in deren Verlauf bittere Klagen gegen den Lenker der motorisierten Großraumvoliere vorgebracht, verglichen, verworfen oder bestätigt und mit Arschtritt - ääh nee: Amts-ge-Richts-SCH-immel-Ta-RIf-riTT - oder gelegentlicher Geldbuße geahndet werden.
Aus diesem Grunde gehen immer mehr Fahrer dazu über, gleich ein Pärchen dieser lustigen Vögel in ihr Auto zu sperren - so können sie sich beim nächsten unautorisierten Bremsmanöver vor ihrer Stoßstange damit rausreden, sich rhythmisch an der Stirn gekratzt zu haben, wenn die wüst poppenden Beklopptenanzeiger im Duett die Schläfe betackern.
Der Beklopptenanzeiger legt glücklicherweise selten mehr als ein Ei pro Jahr, wäre es anders, könnten sich manche Autofahrer kaum noch retten vor tickenden und hackenden Dingen in Stirnhöhe.
Als typischer Kommensale - Mitesser - ernährt sich der kleine schlanke Spechtvogel von den mikroskopisch kleinen Namensvettern seiner Fressgewohnheit, die er geschickt der Gesichtsbeporung des Henkers am Lenker entnimmt. Bei Menschen mit Schweißhänden pickt er auch Hautschuppen aus der Kunstlederbespannung des Lenkrades heraus - ein Außenstehender interpretiert dies häufig als Geste der Nervosität des Fahrers oder als das Mittrommeln eines besonders vertrackten Jazz-Schlagzeugsolos - und folglich Abgelenktheit des Führerscheinbesitzers. In beiden Fällen wird sich ein kluger Passant nicht VOR der Kühlerhaube vorbeitrauen, sondern das Verschwinden des gefährlichen Fahrzeugs erstmal in sicherer Deckung abwarten.
Außer in Kraftfahrzeugen findet man den Beklopptenanzeiger auch zunehmend in Schlafzimmern. Solange sie jung und unerfahren sind, picken sie ausdauernd an allen möglichen Körperteilen herum - aber mit zunehmendem Alter setzen sie sich vornehmlich an die Stirn. So, nun wisst Ihr endlich alle, warum Frauen Migräne kriegen. Guten Morgen..
gesendet am 04.01.2005 in der Frühschicht
Sprecher: HikE