Punk und Anarchie als disharmonische Beziehung
ID 119363
English version below.
Punk ist schädlich für das Anliegen des Anarchismus. Das ist eine These, die immer wieder zu hören ist, gerade heutzutage, wo die Punkszene eher als scheintot beschrieben werden kann. Tatsächlich sind Punk und Anarchy stark verwoben, doch die Beziehung ist kompliziert. Natürlich weiß jeder das die Sex Pistols im UK die Anarchie forderten, vielleicht ist auch noch manchen die Anarcho-punk-kunst-band Crass ein Begriff. Doch wo Punks anstoßen, mit ihrer, sagen wir mal abgeranzten Ästhetik, da wollen sich manche Anarchist*innen doch abgrenzen, ein überlegteres, reflektierteres Bild präsentieren, dem auch Freunde unbeschmierter Wände ohne Plakatschlachten, unvernähter Klamotten und weniger raudigem Tanzstil vielleicht zugewandt sein könnten. Außerdem ist Punk auch nicht immer gleich Anarchie oder gar Anarchismus. Punk als (anti)Politik und Anarchismus bewegen sich immer wieder in andere Richtungen, doch mit der Gemeinsamkeit, das Leben selbst in die Hand zu nehmen, sind sie sich immer wieder sehr nahe. Dieses Verhältnis will eine neue Buchreihe ergründen unter dem Titel "Smash the System - Punk Anarchism as a Culture of Resistance". Zum gerade erst erschienenen ersten Band des "Anarchism and Punk Book Project" sprachen wir mit einem der Herausgeber, Jim Donaghey, über das Verhältnis von Punk zu Anarchie und woraus für zukünftige Entwicklungen was zu lernen ist.
English Version:
Punk and Anarchy are a disharmonious Relationship
Punk is harmful to the cause of anarchism. This is a thesis that can be heard again and again, especially nowadays when the punk scene can be described as seemingly dead. In fact, punk and anarchy are strongly intertwined, but the relationship is complicated. Of course, everyone knows that the Sex Pistols in the UK called for anarchy, perhaps some still know the anarcho-punk-art-band Crass. But where punks are offensive to many, with their, let's say shabby aesthetics, some anarchists want to set themselves apart, to present a more thoughtful, more reflected image that even friends of unpainted walls without poster mashups, unstitched clothes and less rowdy dance style might be inclined towards. Besides, punk is not always anarchy or even anarchism. Punk as (anti)politics and anarchism always move in different directions, but with the commonality of taking life into one's own hands, they are always very close. This relationship is the subject of a new book series entitled "Smash the System - Punk Anarchism as a Culture of Resistance". We talked to one of the editors, Jim Donaghey, about the relationship between punk and anarchy and what can be learned from it for the future.
Punk ist schädlich für das Anliegen des Anarchismus. Das ist eine These, die immer wieder zu hören ist, gerade heutzutage, wo die Punkszene eher als scheintot beschrieben werden kann. Tatsächlich sind Punk und Anarchy stark verwoben, doch die Beziehung ist kompliziert. Natürlich weiß jeder das die Sex Pistols im UK die Anarchie forderten, vielleicht ist auch noch manchen die Anarcho-punk-kunst-band Crass ein Begriff. Doch wo Punks anstoßen, mit ihrer, sagen wir mal abgeranzten Ästhetik, da wollen sich manche Anarchist*innen doch abgrenzen, ein überlegteres, reflektierteres Bild präsentieren, dem auch Freunde unbeschmierter Wände ohne Plakatschlachten, unvernähter Klamotten und weniger raudigem Tanzstil vielleicht zugewandt sein könnten. Außerdem ist Punk auch nicht immer gleich Anarchie oder gar Anarchismus. Punk als (anti)Politik und Anarchismus bewegen sich immer wieder in andere Richtungen, doch mit der Gemeinsamkeit, das Leben selbst in die Hand zu nehmen, sind sie sich immer wieder sehr nahe. Dieses Verhältnis will eine neue Buchreihe ergründen unter dem Titel "Smash the System - Punk Anarchism as a Culture of Resistance". Zum gerade erst erschienenen ersten Band des "Anarchism and Punk Book Project" sprachen wir mit einem der Herausgeber, Jim Donaghey, über das Verhältnis von Punk zu Anarchie und woraus für zukünftige Entwicklungen was zu lernen ist.
English Version:
Punk and Anarchy are a disharmonious Relationship
Punk is harmful to the cause of anarchism. This is a thesis that can be heard again and again, especially nowadays when the punk scene can be described as seemingly dead. In fact, punk and anarchy are strongly intertwined, but the relationship is complicated. Of course, everyone knows that the Sex Pistols in the UK called for anarchy, perhaps some still know the anarcho-punk-art-band Crass. But where punks are offensive to many, with their, let's say shabby aesthetics, some anarchists want to set themselves apart, to present a more thoughtful, more reflected image that even friends of unpainted walls without poster mashups, unstitched clothes and less rowdy dance style might be inclined towards. Besides, punk is not always anarchy or even anarchism. Punk as (anti)politics and anarchism always move in different directions, but with the commonality of taking life into one's own hands, they are always very close. This relationship is the subject of a new book series entitled "Smash the System - Punk Anarchism as a Culture of Resistance". We talked to one of the editors, Jim Donaghey, about the relationship between punk and anarchy and what can be learned from it for the future.
Audio
19:56 min, 17 MB, mp3
mp3, 119 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 20.12.2022 / 17:26
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Klassifizierung
Beitragsart: Interview
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Musik, in anderen Sprachen, Politik/Info
Serie: CX - Corax - Geschichte/Gesellschaft - Dialektik
Folgender Teil steht als Podcast nicht zur Verfügung
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19:56 min, 18 MB, mp3
mp3, 125 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 20.12.2022 / 17:32
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Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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