355 Kriege und bewaffnete Konflikte gibt es laut Statistischem Bundesamt momentan weltweit.
Der Krieg in der Ukraine überschattet mit seiner medialen Präsenz hier gerade nahezu alle Konfliktherde.
Der Irak etwa liegt in der Rangliste der Pressefreiheit von Reporter*innen ohne Grenzen ganz unten auf Platz 172 von 180.
Die Ukraine auf Platz 106, Deutschland auf Platz 16, Russland auf Platz 155.
Was wissen wir eigentlich über die aktuelle Situation dort.
Über die Kämpfe im Nordirak, über die Lage der jesidischen Bevölkerung, über die etwa 10.000 Menschen aus der Region, die gerade auf der Flucht sind.
Zwei junge Menschen, die mit ihrer journalistischen Arbeit vor Ort im Irak diese Wissenslücke auffüllen wollen, können ihre Arbeit momentan nicht fortsetzen, da sie am 20. April an einem Checkpoint der irakischen Armee festgenommen wurden.
Die Journalistin Marlene Förster aus Darmstadt und ihr slowenischer Kollege Matej Kavčič
haben intensiv zum Genozid an den Jesid*innen 2014 recherchiert, viele Interviews geführt und standen kurz davor, ihre Recherchen öffentlich zu machen.
Marlene, die hier für mehrere linke Medien wie etwa Analyse und Kritik schrieb, sitzt seither in Bagdad in Einzelhaft, zum Verbleib von Matej ist noch gar nichts bekannt.