I have a dream, das Bürgerrecht auf ein nachhaltiges Leben
ID 111519
Es handelt sich um den Anfang der gleichnamigen Nachhaltigkeitsserie , wo ich die Vision von Plus-Energie-Gebäuden vorstelle und auf diese Weise aufzeige, welche Strukturen nötig wären, damit einfache Menschen, Menschen, die wenig Geld haben, nachhaltig leben zu können: Häuser, die aus klimafreundlichen Materialien gebaut sind, energie- und wasserautark sind, eine lokale Regenwasserbewirtschaftung aufweisen, Möglichkeiten zu urban farming bieten, Gemeinsame Nutzung von Elektrofahrzeugen und Bikes, Waschmaschinen und Werkzeugen ermöglichen etc. Mein Traum ist ein einklagbares Recht auf ein nachhaltiges Leben. Bürger sollten von der Politik eine entsprechende informationelle und physische Infrastruktur fordern können.
Audio
03:29 min, 4090 kB, mp3
mp3, 160 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 06.10.2021 / 19:18
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Dateizugriffe: 349
Klassifizierung
Beitragsart: Kommentar
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Politik/Info, Wirtschaft/Soziales
Serie: I have a dream, das Bürgerrecht auf Nachhaltigkeit
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
I have a dream: Über das Bürgerrecht, nachhaltig zu leben.
Martin Luther King sagte vor Jahrzehnten: „I have a dream.“ Sein Traum, der große Traum der afroamerikanischen Gemeinde, ist inzwischen teilweise Realität geworden. Manche Träume brauchen Zeit – und Engagement.
Auch ich habe einen Traum. Mein Traum ist mindestens so groß. Ich wünsche mir ein Europa, ein Deutschland, ein Bayern, wo nachhaltig leben ein selbstverständliches Bürgerrecht ist, so wie alle Eltern das Recht haben, für ihre Kinder eine Kinderbetreuung zu bekommen.
Aber haben wir nicht das uneingeschränkte Recht, nachhaltige Entscheidungen zu treffen? Natürlich, aber wer entscheidet schon über die Baumaterialien, die Heizung, die Wasseraufbereitung, die Verwendung von seinen organischen Abfällen oder über sein Gemüse? Nur derjenige, der selber baut, selbst einen Garten hat, etc.
Beispiel gefällig?
Ich träume von einer Welt, wo Plusenergie-Gebäude selbstverständlich sind: Man beginne mit Baumaterialien, die entweder recycelt sind oder recycelbar, oder beides. Man mache daraus ein modulares System, wo die einzelnen Komponenten vor Ort zusammengesetzt werden können. Man nutze Solarenergie – und, das ist die Spezialität, auch organische Abfälle für die Energieproduktion. Einschließlich menschlicher Ausscheidungen. Zu diesem Zweck gibt es Komposttoiletten, deren Inhalt direkt in die Biogasanlage wandert. Die Gebäude – ich nehme an, es sind mehrere. Sie bilden zusammen ein Quartier. Sie sind sehr gut gedämmt, so dass die elektrische Klimatisierung (Wärme- oder Kältepumpe) kaum etwas zu tun hat. Das Gelände ist nach dem Prinzip der Schwammstadt organisiert. Das heißt, es gibt kaum versiegelte Flächen, statt dessen Pflastersteine, zwischen denen das Wasser versickern kann, und eine Permakultur-Bepflanzung mit Wasserauffangmöglichkeiten und Sickermöglichkeiten, eventuell inclusive eines kleinen Teichs. Fasaden sind begrünt, wo sich das anbietet, und mit Solarzellen versehen, wo das die bessere Lösung ist. Es gibt Dachgärten, die von Solarpanels beschützt werden. Es sollte mindestens ein oder zwei urban farming Möglichkeiten geben, je nach Standort, indoor oder outdoor. Trinkwasser kommt aus der eigenen Regenwasser-Aufbereitung. Brauchwasser wird in einer Anlage recycelt, die größere Moleküle in H2, Methan, & andere Kleinigkeiten verwandelt. Aus H2 & Methan entsteht Energie. Es gibt, je nach Bedürfnis der Bewohner, einen Carpool und, oder einen Bikepool mit elektrischen Autos und diversen Fahrrädern zum Ausleihen – und genug Energie für zusätzliche Geschäfte, kleine Betriebe etc. Das heißt, die meisten Dinge, die man so braucht, sind vor Ort.
Ich möchte bezahlbare Wohnungen für Arme, Junge, Wohnungslose, die sich vorher aussuchen können, wie sie wohnen wollen, wie sie mobil sein wollen etc., möchte, dass alle Energie, die lokal vorhanden ist, genutzt wird. Ein Teil der Lebensmittel sollte lokal produziert werden. Vor Ort gibt es Jobs und Geschäftsmöglichkeiten, die die lokale Wirtschaft stimulieren. Die Bewohner sollten über Mietkauf ihre Wohnanlage in Besitz nehmen und gemeinsam managen. Dann haben die Menschen vor Ort die Werkzeuge in der Hand, um wirklich nachhaltig zu leben: wirtschaftlich, sozial & klimatechnisch.
Das ist der Traum. Aber wie ist die Wirklichkeit? Das möchte ich in einer kleinen Serie von Beiträgen erkunden. Mein Name ist Chiara Przybilla und ich werde in den nächsten Wochen Interviews führen, um herauszufinden, was heute schon geht.
Martin Luther King sagte vor Jahrzehnten: „I have a dream.“ Sein Traum, der große Traum der afroamerikanischen Gemeinde, ist inzwischen teilweise Realität geworden. Manche Träume brauchen Zeit – und Engagement.
Auch ich habe einen Traum. Mein Traum ist mindestens so groß. Ich wünsche mir ein Europa, ein Deutschland, ein Bayern, wo nachhaltig leben ein selbstverständliches Bürgerrecht ist, so wie alle Eltern das Recht haben, für ihre Kinder eine Kinderbetreuung zu bekommen.
Aber haben wir nicht das uneingeschränkte Recht, nachhaltige Entscheidungen zu treffen? Natürlich, aber wer entscheidet schon über die Baumaterialien, die Heizung, die Wasseraufbereitung, die Verwendung von seinen organischen Abfällen oder über sein Gemüse? Nur derjenige, der selber baut, selbst einen Garten hat, etc.
Beispiel gefällig?
Ich träume von einer Welt, wo Plusenergie-Gebäude selbstverständlich sind: Man beginne mit Baumaterialien, die entweder recycelt sind oder recycelbar, oder beides. Man mache daraus ein modulares System, wo die einzelnen Komponenten vor Ort zusammengesetzt werden können. Man nutze Solarenergie – und, das ist die Spezialität, auch organische Abfälle für die Energieproduktion. Einschließlich menschlicher Ausscheidungen. Zu diesem Zweck gibt es Komposttoiletten, deren Inhalt direkt in die Biogasanlage wandert. Die Gebäude – ich nehme an, es sind mehrere. Sie bilden zusammen ein Quartier. Sie sind sehr gut gedämmt, so dass die elektrische Klimatisierung (Wärme- oder Kältepumpe) kaum etwas zu tun hat. Das Gelände ist nach dem Prinzip der Schwammstadt organisiert. Das heißt, es gibt kaum versiegelte Flächen, statt dessen Pflastersteine, zwischen denen das Wasser versickern kann, und eine Permakultur-Bepflanzung mit Wasserauffangmöglichkeiten und Sickermöglichkeiten, eventuell inclusive eines kleinen Teichs. Fasaden sind begrünt, wo sich das anbietet, und mit Solarzellen versehen, wo das die bessere Lösung ist. Es gibt Dachgärten, die von Solarpanels beschützt werden. Es sollte mindestens ein oder zwei urban farming Möglichkeiten geben, je nach Standort, indoor oder outdoor. Trinkwasser kommt aus der eigenen Regenwasser-Aufbereitung. Brauchwasser wird in einer Anlage recycelt, die größere Moleküle in H2, Methan, & andere Kleinigkeiten verwandelt. Aus H2 & Methan entsteht Energie. Es gibt, je nach Bedürfnis der Bewohner, einen Carpool und, oder einen Bikepool mit elektrischen Autos und diversen Fahrrädern zum Ausleihen – und genug Energie für zusätzliche Geschäfte, kleine Betriebe etc. Das heißt, die meisten Dinge, die man so braucht, sind vor Ort.
Ich möchte bezahlbare Wohnungen für Arme, Junge, Wohnungslose, die sich vorher aussuchen können, wie sie wohnen wollen, wie sie mobil sein wollen etc., möchte, dass alle Energie, die lokal vorhanden ist, genutzt wird. Ein Teil der Lebensmittel sollte lokal produziert werden. Vor Ort gibt es Jobs und Geschäftsmöglichkeiten, die die lokale Wirtschaft stimulieren. Die Bewohner sollten über Mietkauf ihre Wohnanlage in Besitz nehmen und gemeinsam managen. Dann haben die Menschen vor Ort die Werkzeuge in der Hand, um wirklich nachhaltig zu leben: wirtschaftlich, sozial & klimatechnisch.
Das ist der Traum. Aber wie ist die Wirklichkeit? Das möchte ich in einer kleinen Serie von Beiträgen erkunden. Mein Name ist Chiara Przybilla und ich werde in den nächsten Wochen Interviews führen, um herauszufinden, was heute schon geht.