Politische Justiz in Nürnberg - Bericht aus der Vehandlung der 2 vom Jamnitzerplatz
ID 106819
Nach erneuten, wahllosen und grundlosen Kontrollen hat sich die Wut entladen, die Menschen schickten die Polizei zurück vom Jamnitzer Platz. Ein riesen Schock in der gutbürgerlichen Öffentlichkeit, welche sich auch sonst niemals für den Jamnitzer interessieren würde – aber wenn von No-Go-Areas der konstruierten Gruppe der Linksautonomen die Rede ist, wird die ‚gutbürgerliche Mitte‘ auf einmal hellhörig. Es mussten Urteile her aus Sicht der Politik, der Polizei, der Justiz, des konservativen Bürgertums.
2 Genossen saßen gestern in ihrem Berufungsprozess wegen diesem Abend im Justizpalast Nürnberg. Die Anklage: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte - ohne eine einzige Berührung. Die Strafen: einmal 10 Monate auf Bewährung und 1500€ Geldbuße, einmal 1 Jahr und 2 Monate ohne Bewährung. Zuletzt genannter war nicht einmal anwesend. Er hatte dafür auch einen Zeugen. Vergebens, es mussten Köpfe rollen.
2 Genossen saßen gestern in ihrem Berufungsprozess wegen diesem Abend im Justizpalast Nürnberg. Die Anklage: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte - ohne eine einzige Berührung. Die Strafen: einmal 10 Monate auf Bewährung und 1500€ Geldbuße, einmal 1 Jahr und 2 Monate ohne Bewährung. Zuletzt genannter war nicht einmal anwesend. Er hatte dafür auch einen Zeugen. Vergebens, es mussten Köpfe rollen.
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37:07 min, 68 MB, mp3
mp3, 256 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 03.02.2021 / 15:34
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Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Wenn ihr solidarische Hilfe anbieten wollt, könnt ihr gerne spenden – Gerichtskosten sind unglaublich teuer.:
Rote Hilfe Nürnberg
GLS Bank
IBAN: DE85 4306 0967 2383 59
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: Jamnitzer
Wer kennt es nicht – man sitzt gemeinsam mit Freund*innen an einem öffentlichen Platz, trinkt einen Bier, eine Spezi oder vielleicht auch nichts. Und direkt kommt eine Streife um die Ecke und im nächsten Moment heißt es: „Was machen Sie hier? Ausweis her. So, dahinten hinstellen, sie werden jetzt durchsucht!“. Ohne jeglichen Grund den ganzen Körper an einem öffentlichen Platz abtasten lassen ohne einen einzigen Verdacht. Gerade am Jamnitzerplatz in Nürnberg-Gostenhof ist das traurigerweise alltäglich. Dazu noch die neuen, schicken Bauten, welche sich die meisten Anwohner*innen im Viertel nicht leisten können. Was tun, wenn man nicht genug Geld für Cityhaus mit Garten besitzt? Genau, in den park gehen, sich draußen mit Leuten treffen, vielleicht auf ein Bier oder eine Mate verabreden.
Genau das ist besagten neuen, wohlhabenden Anwohner*innen ein Dorn im Auge. Seit längerem schicken Sie die Polizei auf die Menschen, die den Platz als Raum nutzen, als egalitären Bereich des öffentlichen Lebens im Viertel. Seit längerem kocht hier somit Streit hoch. Auf der einen Seite stehen die neuen, wohlhabenderen Anwohner*innen, welche von Chaoszuständen reden, von einer angeblichen No-Go-Area; auf der anderen Seite stehen Menschen, welche einfach nur den Platz nutzen sollen. Man könne jetzt einwerfen, wofür ein öffentlicher Platz denn auch sonst gut sei, aber das lassen wir jetzt einmal beiseite.
Der Streit zwischen den Platznutzern, den neuen Anwohner*innen und der Polizei kocht also schon länger auf. Im Juni 2019 ist dieser Unmut der Platznutzer*innen übergekocht. Nach erneuten, wahllosen und grundlosen Kontrollen hat sich die Wut entladen, die Menschen schickten die Polizei zurück vom Jamnitzer Platz. Ein riesen Schock in der gutbürgerlichen Öffentlichkeit, welche sich auch sonst niemals für den Jamnitzer interessieren würde – aber wenn von No-Go-Areas der konstruierten Gruppe der Linksautonomen die Rede ist, wird die ‚gutbürgerliche Mitte‘ auf einmal hellhörig. Es mussten Urteile her aus Sicht der Politik, der Polizei, der Justiz, des konservativen Bürgertums.
2 Genossen saßen gestern in ihrem Berufungsprozess wegen diesem Abend im Justizpalast Nürnberg. Die Strafen: einmal 10 Monate auf Bewährung und 1500€ Geldbuße, einmal 1 Jahr und 2 Monate ohne Bewährung. Zuletzt genannter war nicht einmal anwesend. Er hatte dafür auch einen Zeugen. Vergebens, es mussten Köpfe rollen.
Radio Z war am 2.2.2021 im Gericht und hat den Prozess begleitet. Ein Gespräch mit der Soligruppe für die Verurteilten vom Jamnitzer.
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Wer kennt es nicht – man sitzt gemeinsam mit Freund*innen an einem öffentlichen Platz, trinkt einen Bier, eine Spezi oder vielleicht auch nichts. Und direkt kommt eine Streife um die Ecke und im nächsten Moment heißt es: „Was machen Sie hier? Ausweis her. So, dahinten hinstellen, sie werden jetzt durchsucht!“. Ohne jeglichen Grund den ganzen Körper an einem öffentlichen Platz abtasten lassen ohne einen einzigen Verdacht. Gerade am Jamnitzerplatz in Nürnberg-Gostenhof ist das traurigerweise alltäglich. Dazu noch die neuen, schicken Bauten, welche sich die meisten Anwohner*innen im Viertel nicht leisten können. Was tun, wenn man nicht genug Geld für Cityhaus mit Garten besitzt? Genau, in den park gehen, sich draußen mit Leuten treffen, vielleicht auf ein Bier oder eine Mate verabreden.
Genau das ist besagten neuen, wohlhabenden Anwohner*innen ein Dorn im Auge. Seit längerem schicken Sie die Polizei auf die Menschen, die den Platz als Raum nutzen, als egalitären Bereich des öffentlichen Lebens im Viertel. Seit längerem kocht hier somit Streit hoch. Auf der einen Seite stehen die neuen, wohlhabenderen Anwohner*innen, welche von Chaoszuständen reden, von einer angeblichen No-Go-Area; auf der anderen Seite stehen Menschen, welche einfach nur den Platz nutzen sollen. Man könne jetzt einwerfen, wofür ein öffentlicher Platz denn auch sonst gut sei, aber das lassen wir jetzt einmal beiseite.
Der Streit zwischen den Platznutzern, den neuen Anwohner*innen und der Polizei kocht also schon länger auf. Im Juni 2019 ist dieser Unmut der Platznutzer*innen übergekocht. Nach erneuten, wahllosen und grundlosen Kontrollen hat sich die Wut entladen, die Menschen schickten die Polizei zurück vom Jamnitzer Platz. Ein riesen Schock in der gutbürgerlichen Öffentlichkeit, welche sich auch sonst niemals für den Jamnitzer interessieren würde – aber wenn von No-Go-Areas der konstruierten Gruppe der Linksautonomen die Rede ist, wird die ‚gutbürgerliche Mitte‘ auf einmal hellhörig. Es mussten Urteile her aus Sicht der Politik, der Polizei, der Justiz, des konservativen Bürgertums.
2 Genossen saßen gestern in ihrem Berufungsprozess wegen diesem Abend im Justizpalast Nürnberg. Die Strafen: einmal 10 Monate auf Bewährung und 1500€ Geldbuße, einmal 1 Jahr und 2 Monate ohne Bewährung. Zuletzt genannter war nicht einmal anwesend. Er hatte dafür auch einen Zeugen. Vergebens, es mussten Köpfe rollen.
Radio Z war am 2.2.2021 im Gericht und hat den Prozess begleitet. Ein Gespräch mit der Soligruppe für die Verurteilten vom Jamnitzer.
