Das social Distel-Ding – Lockerungen in Bayern und hoffentlich bald andere Themen
ID 101655
Teil 17 der social distancing Kolumne - diesmal mit einer Zusammenfassung der Regelungen in Bayern und der milden Hoffnung, dass nicht nur alle auf Lockerungen warten sondern auch mal über andere Dinge sprechen
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04:23 min, 10 MB, mp3
mp3, 320 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 16.04.2020 / 18:40
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Klassifizierung
Beitragsart: Kommentar
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Wirtschaft/Soziales, Politik/Info
Serie: Das social Distel-Ding
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Da ist sie, die lange erwartete Lockerung. Endlich ein Fahrplan an dem sich die social Distel-Dinger orientieren können. In Bayern sind die Haltepunkte des Fahrplans: Ab Montag öffnen die Baumärkte und Gärtnereien wieder. Eine Woche später, am 27. April folgen kleine Geschäfte bis 800 qm Verkaufsfläche, die ein Hygienekonzept ausgearbeitet haben, Buchhandlungen dürfen auch größer sein. Insgesamt gilt die Regel, dass pro Person 20 qm Fläche zustehen sollen, also dürfen in ein Geschäft mit 800qm bis zu 40 Personen. Wieder eine Woche später, ab 4. Mai, dürfen die social Distel-Dinger wieder hoffen ihre Corona-Frisuren gebändigt zu bekommen. Und auch die Füße sollen wieder professionell gepflegt werden dürfen. Alles natürlich unter der Bedingung, dass die Fachkräfte, die sich den Füßen und Haaren der Distel-Dinger nähern, durch Schutzausrüstung die Ansteckungsgefahr auf ein Minimum reduzieren.
Großveranstaltungen bleiben bis voraussichtlich zum 31. August untersagt und auch für die Wiesn schauts schlecht aus. Eventuell könnten die Gastronomie und Hotellerie-Unternehmen aber ihre Tore wieder ab Pfingsten öffnen.
Und für diejenigen die in dieser Zeit im Glauben Halt gefunden haben: es wird geprüft ob Gottesdienste ab Mai wieder mit Gläubigen oder Zuschauern in der Kirche abgehalten werden dürfen. So, wie sich die Kirchengemeinden vor der Corona-Krise entwickelt haben, konnte von Gottesdiensten auch wirklich selten als Großveranstaltungen gesprochen werden. Abstandsregelungen sollten in den großen Kirchenschiffen eigentlich gut eingehalten werden können. Aber natürlich trifft diese Regelungen nicht nur die katholische und evangelische Kirchen sondern auch die Synagogen, Moscheen und nicht zu vergessen die ökumenischen Gottesdienste.
Auch für die Schülerinnen und Schüler steht nun ein erster Plan in den Startlöchern. Diejenigen die jetzt vor ihren Abschlüssen stehen dürfen ab dem 27. April wieder zu Prüfungen und Prüfungsvorbereitungen in die Schulen. Ab dem 11. Mai sollen ihnen die etwas niedrigeren Klassenstufen folgen, die sich auf die Prüfungen im nächsten Schuljahr vorbereiten sollen. Insgesamt soll die Schule dieses Jahr stattfinden.
Zusätzlich zu diesen Regelungen ist in Bayern jetzt eine Lockerung hinzu gekommen. Die Ausgangsbeschränkung, dieser bayrische Sonderweg, wird soweit aufgelockert, dass Einzelpersonen sich wieder mit anderen Einzelpersonen treffen dürfen, auch wenn sie nicht in einer Wohnung zusammenleben. Die vereinsamten social Distel-Dinger dürfen jetzt also wieder sozialen Kontakt aufnehmen, natürlich mit dem gebotenen Mindestabstand von ca. 2 Metern. Eine Maskenpflicht wird es vorerst nicht geben, stattdessen gibt es ein Mund-Nasen-Masken-Gebot. Alle sind aufgefordert in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften Mund und Nase zu bedecken. Hier empfiehlt Söder sogar Community-Masken, also von in der Community oder Gemeinschaft genähte Masken mit denen social Distel-Dinger sowohl die Gesundheit der anderen schützen, als auch lokale Gruppen, Gemeinschaften oder lokale Unternehmen unterstützen.
Tja, jetzt haben wir einen Fahrplan. Einen Blick in die Zukunft, in der vorerst nichts mehr so sein wird wie es war. Und noch dazu sind all diese Zwischenschritte unter Vorbehalt, werden ständig überprüft und alle 2-3 Wochen nachjustiert. Das bedeutet, alle 2-3 Wochen sitzen wir vor den Fernsehern und lauschen unserem Ministerpräsidenten, in der Hoffnung, dass alles besser wird. So viel Sendezeit und Aufmerksamkeit hatte selten ein Politiker. Hoffentlich finden wir uns demnächst mit den langsamen Schritten raus aus der Krise zurecht und können mehr Aufmerksamkeit auf andere Fragen lenken.
Beispielsweise wie unsere Gesellschaft in Zukunft aussehen soll. Wie wir die Katastrophe an der europäischen Außengrenze lösen. Wie unsere europäische Gemeinschaft, Sozialpolitik und Außenpolitik aussehen soll. Und nicht zu Letzt: Wie schaffen wir es, die öffentliche Meinungsäußerung und die informationelle Selbstbestimmung zu erhalten, auch wenn diese Grundrechte eine potentielle Ansteckungsgefahr in sich tragen.
Uns stehen viele wichtige Debatten bevor. Und spätestens jetzt, wo ein Fahrplan den Weg aus der Krise leiten soll, sollten wir sie beginnen. Es ist höchste Zeit.
Großveranstaltungen bleiben bis voraussichtlich zum 31. August untersagt und auch für die Wiesn schauts schlecht aus. Eventuell könnten die Gastronomie und Hotellerie-Unternehmen aber ihre Tore wieder ab Pfingsten öffnen.
Und für diejenigen die in dieser Zeit im Glauben Halt gefunden haben: es wird geprüft ob Gottesdienste ab Mai wieder mit Gläubigen oder Zuschauern in der Kirche abgehalten werden dürfen. So, wie sich die Kirchengemeinden vor der Corona-Krise entwickelt haben, konnte von Gottesdiensten auch wirklich selten als Großveranstaltungen gesprochen werden. Abstandsregelungen sollten in den großen Kirchenschiffen eigentlich gut eingehalten werden können. Aber natürlich trifft diese Regelungen nicht nur die katholische und evangelische Kirchen sondern auch die Synagogen, Moscheen und nicht zu vergessen die ökumenischen Gottesdienste.
Auch für die Schülerinnen und Schüler steht nun ein erster Plan in den Startlöchern. Diejenigen die jetzt vor ihren Abschlüssen stehen dürfen ab dem 27. April wieder zu Prüfungen und Prüfungsvorbereitungen in die Schulen. Ab dem 11. Mai sollen ihnen die etwas niedrigeren Klassenstufen folgen, die sich auf die Prüfungen im nächsten Schuljahr vorbereiten sollen. Insgesamt soll die Schule dieses Jahr stattfinden.
Zusätzlich zu diesen Regelungen ist in Bayern jetzt eine Lockerung hinzu gekommen. Die Ausgangsbeschränkung, dieser bayrische Sonderweg, wird soweit aufgelockert, dass Einzelpersonen sich wieder mit anderen Einzelpersonen treffen dürfen, auch wenn sie nicht in einer Wohnung zusammenleben. Die vereinsamten social Distel-Dinger dürfen jetzt also wieder sozialen Kontakt aufnehmen, natürlich mit dem gebotenen Mindestabstand von ca. 2 Metern. Eine Maskenpflicht wird es vorerst nicht geben, stattdessen gibt es ein Mund-Nasen-Masken-Gebot. Alle sind aufgefordert in öffentlichen Verkehrsmitteln und Geschäften Mund und Nase zu bedecken. Hier empfiehlt Söder sogar Community-Masken, also von in der Community oder Gemeinschaft genähte Masken mit denen social Distel-Dinger sowohl die Gesundheit der anderen schützen, als auch lokale Gruppen, Gemeinschaften oder lokale Unternehmen unterstützen.
Tja, jetzt haben wir einen Fahrplan. Einen Blick in die Zukunft, in der vorerst nichts mehr so sein wird wie es war. Und noch dazu sind all diese Zwischenschritte unter Vorbehalt, werden ständig überprüft und alle 2-3 Wochen nachjustiert. Das bedeutet, alle 2-3 Wochen sitzen wir vor den Fernsehern und lauschen unserem Ministerpräsidenten, in der Hoffnung, dass alles besser wird. So viel Sendezeit und Aufmerksamkeit hatte selten ein Politiker. Hoffentlich finden wir uns demnächst mit den langsamen Schritten raus aus der Krise zurecht und können mehr Aufmerksamkeit auf andere Fragen lenken.
Beispielsweise wie unsere Gesellschaft in Zukunft aussehen soll. Wie wir die Katastrophe an der europäischen Außengrenze lösen. Wie unsere europäische Gemeinschaft, Sozialpolitik und Außenpolitik aussehen soll. Und nicht zu Letzt: Wie schaffen wir es, die öffentliche Meinungsäußerung und die informationelle Selbstbestimmung zu erhalten, auch wenn diese Grundrechte eine potentielle Ansteckungsgefahr in sich tragen.
Uns stehen viele wichtige Debatten bevor. Und spätestens jetzt, wo ein Fahrplan den Weg aus der Krise leiten soll, sollten wir sie beginnen. Es ist höchste Zeit.