Vogel der Woche (119): Die Ufoschwalbe

ID 29014
 
AnhörenDownload
auch dieser Vogel ist theoretisch ein Fall für die Deutsche Flugsicherung...
Audio
03:55 min, 3668 kB, mp3
mp3, 128 kbit/s, Stereo (44100 kHz)
Upload vom 14.07.2009 / 10:49

Dateizugriffe: 146

Klassifizierung

Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Umwelt, Religion, Sport, Wirtschaft/Soziales, Andere
Serie: Vogel der Woche
Entstehung

AutorInnen: hikE
Radio: RUM-90,1, Marburg im www
Produktionsdatum: 14.07.2009
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Manuskript (Sprechtext weicht spontan ab, weil ein Zug mitten durch fährt):

Heute: Die Ufoschwalbe (Riparia independa)

Die Ufoschwalbe ist das "Glühwürmchen" unter den Vögeln, auch als "1000-Watt-Irrlicht" bekannt, da sie generell in großen Trupps auftaucht.
Ihre Hauptspeise sind Leuchtkäfer, die sie im Sommer in Gewässernähe fängt. Dabei fliegen Tausende auch - und das mit Vorliebe - überm Wasser lang und erinnern an UFOs; überm Wasser ist der Täuschungseffekt noch größer, und das scheint den Tieren zu gefallen. Sie haschen ständig nach ihrem eigenen Spiegelbild - und auch nach dem der anderen.
Etliche "UFO" - Beobachtungen gehen auf das Konto der Ufoschwalben, weil sie in der Balzzeit in ringförmigen Formationen am nachtdunklen Himmel kreisen. Es ist nicht leicht, dieses Phänomen als Formationsflug der Ufoschwalben zu identifizieren, da sie sich dabei auch sehr scheu gegenüber Menschen verhalten (sie erkennen sie schon aus 1 km Entfernung) und auf große Wasserflächen ausweichen. Die beste Optik versagt bei den Lichtverhältnissen; die Vögel sind, auch durch ihre rasende Geschwindigkeit bedingt, nicht mehr als Einzeltiere auszumachen.
Tagsüber sieht und hört man nichts von den Schwalben, die dann am Boden liegen und schlafen. Ihre unscheinbare schlickfarbene Oberseite tarnt sie und verbirgt wirksam ihre wahre Stärke. Als reines Nachttier (im Gegensatz zu ihren bekannteren Verwandten) fällt sie tagsüber zusätzlich in eine Lethargie, die es schwierig macht, so einen Vogel überhaupt aufzustöbern. Ihre Entdeckung ließ deshalb sehr lange auf sich warten.
Die Ufoschwalben nisten in selbst gegrabenen Höhlen; nachts wirken die Sandbänke (die sie übrigens nicht mit Uferschwalben teilen) und Kiesgruben wie illuminiert (aus eben diesem Grunde). Die Jungtiere leuchten nicht, solange sie noch keine Federn besitzen, denn der Leuchtstoff ist in den Fahnen derselben eingelagert.
Sogenannte "Lichterketten" entstehen im Spätherbst, wenn die Tiere sich in langer Reihe auf Überlandleitungen niederlassen. Tagsüber halten sie sich dann zum Schlafen im Schilf auf.
Die Stimme ist wie ein Knattern oder Summen von Drähten "brbrbr" oder auch rauh "tschrrip", besonders häufig zu hören von Tieren, die einander streifen im Glauben, ihr Spiegelbild anzufliegen.
Weitere Verwandte der Ufoschwalbe sind die Ufa-Schwalbe (dämmerungsaktiv, aber sehr darauf bedacht, von irgendeinem Lichtkegel getroffen zu werden und - wenn möglich - auch geblitzt) und die Bordsteinschwalbe (ebenfalls nachtaktiv, aber im urbanen Bereich; weniger auf Licht erpicht). Diese beiden Arten haben keine Leuchtstoffe, dafür aber ein irisierendes Federkleid mit meistens auffälliger Färbung. Je älter die Tiere werden, desto bunter sind sie.

(Ende Manuskript)

Kommentare
19.07.2009 / 17:05 marie,
tommorroww
dieser vogel kann sich im morgen früh "kaffeesatz" austoben. dank.