Vogel der Woche (54): Der Turmtaucher
ID 15467
Heute: Der Turmtaucher. Trailer #11154 is immer noch nötig, die freundliche Stimme heisst Klara :-)
Audio
02:19 min, 3262 kB, mp3
mp3, 192 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 31.01.2007 / 00:00
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Dateizugriffe: 220
Klassifizierung
Beitragsart: Hörspiel
Sprache: deutsch
Redaktionsbereich: Andere, Wirtschaft/Soziales, Arbeitswelt, Umwelt, Kultur
Serie: Vogel der Woche
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
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Skript
Sprechtext Beginn:
Heute: Der Turmtaucher (Gavia turrida)
Der Turmtaucher zeichnet sich durch eine Dämlichkeit aus, die nicht mehr von dieser Welt ist: ähnlich den Pelikanen bilden viele Vögel eine Fang-Gemeinschaft, die versucht, Fischschwärme in ihrer Mitte zusammen-zu-treiben und dann von allen Seiten zu attackieren. Nur beschränken sich diese Vögel nicht aufs Fangen, sondern müssen dabei auch noch Kunststückchen üben, wie man sie von Motorrad-Staffeln und Zirkus-Artisten kennt: sie stapeln sich zu einem Turm.
Das Ergebnis ist: ab einer Stapelhöhe von 3 säuft der ganze Turm ab, die Fische sausen kichernd davon, die Taucher machen ihrem Namen alle Ehre und befinden sich unter Wasser und der Beobachter fragt sich: Was sollte das denn jetzt werden?
Diese Frage wird niemals beantwortet werden: egal wie oft die Turmtaucher versuchen, einen Turm zu bauen, jedesmal gehen sie unter.
Vermutlich ist ihr ursprünglicher Gedanke mal gewesen, mit dem gesamten Turm umzufallen und so die Fische kescherartig in die Falle zu jagen (wobei berücksichtigt werden muß, daß Fische auch UNTER Wasser prima klarkommen und einfach etwas tiefer tauchen können...), aber was auch immer der Startschuß für dieses Verhalten war: es wird auf ewig im Dunkel der Unlogik verschüttet bleiben. Leider kommen Turmtaucher immer wieder an die Wasseroberfläche und rotten sich nicht mal mit ihrer eigenen Dämlichkeit aus. Deswegen gibt es wahrscheinlich auch so viele davon...
Logisch scheint das Verhalten des Turmtauchers nur an Land oder im Flachwasser zu sein, aber dort werden sie selten beobachtet. Es gibt nur eine Flachwasser- und Schlamm-Kolonie im Münsterland, und die hat nicht Fische als Nahrung, sondern Silomais. Dort kann man Tauchertürme bis zur Stapelhöhe =15 beobachten, die dann gemächlich mit den Bäuchen voran in den Schlamm kippen. Die vollgeschlammten Vögel wissen offenbar, daß sie sich mit dieser Tarnung besser an die Silage ranpirschen können; in vielen Fällen bemerkt der Bauer den Taucher-Einfall am Silo erst, wenn die Taucher wieder davonrennen und ihr blütenweißes Hinterteil präsentieren.
:Sprechtext Ende
Heute: Der Turmtaucher (Gavia turrida)
Der Turmtaucher zeichnet sich durch eine Dämlichkeit aus, die nicht mehr von dieser Welt ist: ähnlich den Pelikanen bilden viele Vögel eine Fang-Gemeinschaft, die versucht, Fischschwärme in ihrer Mitte zusammen-zu-treiben und dann von allen Seiten zu attackieren. Nur beschränken sich diese Vögel nicht aufs Fangen, sondern müssen dabei auch noch Kunststückchen üben, wie man sie von Motorrad-Staffeln und Zirkus-Artisten kennt: sie stapeln sich zu einem Turm.
Das Ergebnis ist: ab einer Stapelhöhe von 3 säuft der ganze Turm ab, die Fische sausen kichernd davon, die Taucher machen ihrem Namen alle Ehre und befinden sich unter Wasser und der Beobachter fragt sich: Was sollte das denn jetzt werden?
Diese Frage wird niemals beantwortet werden: egal wie oft die Turmtaucher versuchen, einen Turm zu bauen, jedesmal gehen sie unter.
Vermutlich ist ihr ursprünglicher Gedanke mal gewesen, mit dem gesamten Turm umzufallen und so die Fische kescherartig in die Falle zu jagen (wobei berücksichtigt werden muß, daß Fische auch UNTER Wasser prima klarkommen und einfach etwas tiefer tauchen können...), aber was auch immer der Startschuß für dieses Verhalten war: es wird auf ewig im Dunkel der Unlogik verschüttet bleiben. Leider kommen Turmtaucher immer wieder an die Wasseroberfläche und rotten sich nicht mal mit ihrer eigenen Dämlichkeit aus. Deswegen gibt es wahrscheinlich auch so viele davon...
Logisch scheint das Verhalten des Turmtauchers nur an Land oder im Flachwasser zu sein, aber dort werden sie selten beobachtet. Es gibt nur eine Flachwasser- und Schlamm-Kolonie im Münsterland, und die hat nicht Fische als Nahrung, sondern Silomais. Dort kann man Tauchertürme bis zur Stapelhöhe =15 beobachten, die dann gemächlich mit den Bäuchen voran in den Schlamm kippen. Die vollgeschlammten Vögel wissen offenbar, daß sie sich mit dieser Tarnung besser an die Silage ranpirschen können; in vielen Fällen bemerkt der Bauer den Taucher-Einfall am Silo erst, wenn die Taucher wieder davonrennen und ihr blütenweißes Hinterteil präsentieren.
:Sprechtext Ende
