Stellenabbau bei der SZ und Streik in Druckindustrie zu erwarten

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Ein Interview mit Franz Kotteder, elbst SZ-Redakteur und bayerischer Landesvorsitzender der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di.
1. Doch keine 30 Stellen weniger? SZ-Geschäftsführung rudert vorsichtig zurück.
Es besteht Hoffnung, dass der Personalabbau in der Redaktion der Süddeutschen Zeitung nicht ganz so dramatisch ausfällt wie bislang befürchtet.

2. Druckindustrie: Dritte Verhandlungsrunde ergebnislos
Nach zwei Jahren mit einer überdurchschnittlich hohen Inflationsrate und damit verbundenem deutlichem Einkommensverlust fordern die Druckereibeschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 12 Prozent
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10:04 min, 5705 kB, mp3
mp3, 77 kbit/s, Mono (44100 kHz)
Upload vom 05.05.2024 / 13:33

Dateizugriffe: 516

Klassifizierung

tipo: Interview
lingua: deutsch
settore/i di redazione: Politik/Info, Kultur, Arbeitswelt, Wirtschaft/Soziales
serie: LORA Magazin
Entstehung

autrici/autori: Martina Helbing
Radio: LoraMuc, München im www
data di produzione: 01.05.2024
CC BY-NC-SA
Creative Commons BY-NC-SA
Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen erwünscht
Skript
Stellenabbau bei der SZ:
Franz Kotteder, selbst SZ-Redakteur und bayerischer Landesvorsitzender der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di, hält die Entwicklung und insbesondere den erneuten Stellenabbau für äußerst bedenklich. „Qualitätsjournalismus lässt sich nicht mit immer weniger Personal machen. Journalistinnen und Journalisten brauchen Zeit, um Quellen zu prüfen, investigativ zu arbeiten, ihre Schlussfolgerungen zu ziehen und das alles auch noch aufzuschreiben“, sagt er, „wenn immer weniger Zeit dafür bleibt, weil immer mehr verschiedene Kanäle möglichst schnell bespielt werden müssen, dann hat nicht nur die Zeitung ein Problem. Sondern auch die Gesellschaft, die zurecht Qualitätsjournalismus einfordert.“ Die Arbeitsbedingungen in den Redaktionen hätten sich aber überall geändert, für gründliche Recherchen bliebe in vielen Medien immer weniger Zeit.
In der Betriebsversammlung des Süddeutschen Verlags am Dienstag hatte Geschäftsführer Dr. Christian Wegner eine vorsichtige Rücknahme des Stellenabbaus angedeutet. Er erklärte, die genannte Zahl von 30 Vollzeitstellen sei noch nicht das letzte Wort. Man habe in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich gewirtschaftet und einen enormen Zuwachs an Digitalabonnements für die SZ erreicht. Der starke Rückgang der bei den Abonnements der gedruckten Zeitung erfordere jedoch deutliche Kosteneinsparungen. Die Zahl sei in der Personalmengenplanung nicht als feste, unabänderliche Größe zu verstehen und könne auch kleiner ausfallen.
Streik in der Druckindustrie:
Auch die dritte Verhandlungsrunde für die circa 110.000 Beschäftigten der Druckindustrie am 16. April 2024 in Berlin brachte keine Bewegung. Zu Beginn des Verhandlungstermins wiederholten die Arbeitgeber ihre Auffassung, dass die aus ihrer Sicht „zu hohe Forderung der Druckereibeschäftigten“ nach 12 Prozent mehr Lohn und Gehalt keine Verhandlungsbasis sei. Der Bundesverbands Druck und Medien (BVDM) wollte die Verhandlungen nur weitergeführen, wenn ver.di von der Forderung Abstand nehmen würde. Das wies die gewerkschaftliche Verhandlungskommission deutlich zurück. Nach kurzer Unterbrechung wurden die Gespräche dennoch fortgesetzt, zu einer weiteren Annäherung kam es jedoch nicht. Die Arbeitgeber legten kein neues Angebot vor. Die vierte Verhandlungsrunde mit dem BVDM findet am 07. Mai 2024 statt.

Kommentare
06.05.2024 / 08:52 JR, Radio Dreyeckland, Freiburg
Gesendet
Im Morgenradio gespielt. Danke! <3